Mitte der Promotion – wenn die Motivation schwindet

Du steckst mitten in Deiner Promotion. Das Promotionsexposé ist abgeheftet und fast schon vergessen, vielleicht hast Du sogar schon ein paar Kapitel fertig, bis zur Einreichung ist es noch ein langer Weg. Die anfängliche Euphorie ist verflogen und Du fragst Dich: „Wie halte ich jetzt meine Motivation?“ 

In diesem Blogbeitrag erfährst Du, warum die mittlere Phase der Promotion so schwierig ist und welche konkreten Strategien Dir helfen, Deine Motivation zurückzugewinnen und dranzubleiben.

Motivation-Promotionsmitte

Warum die Mitte der Promotion so schwierig ist

Viele Promovierende unterschätzen diese Phase. Während sie sich vielleicht sogar eher mental auf eine schwierige Endphase einstellen, wird die mittlere Phase lang und schwierig. Am Anfang  sind viele Promovierende von ihrem Thema begeistert, euphorisiert und voller Tatendrang. Doch irgendwann kommt eine Strecke, in der sie keine sichtbaren Fortschritte machen, und diese Phase kann lang und zäh sein. 

Die typischen Herausforderungen der mittleren Phase

In dieser Zeit beginnen viele Promovierende zu zweifeln, ob sie ihr Projekt überhaupt schaffen werden. Die Motivation lässt nach und eine gewisse Einsamkeit stellt sich ein, das Umfeld versteht oft nicht, was eine Promotion bedeutet, und kann nicht unterstützen.  

Gleichzeitig fühlen Promovierende sich möglicherweise überlastet, weil alles drumherum organisiert werden muss. Was am Anfang noch gut funktioniert hat, wird in der Mitte anstrengender. Sichtbare Fortschritte bleiben aus und vielleicht kommen jetzt auch die langweiligeren Tätigkeiten, die nicht mehr so viel Spaß machen.

Strategien gegen Motivationsverlust

Fortschritte sichtbar machen

Der erste und wichtigste Schritt: Mache Dir Deine Fortschritte sichtbar. Ein Schreibzielplan hilft Dir dabei enorm. Du trägst ein, was Du zu tun hast, und kannst ganz konkret sehen, was Du bereits geschafft hast. In der Mitte der Promotion kann es besonders wichtig sein, Dir selbst zu sagen: „Schau mal, wo ich bereits stehe und was ich alles geschafft habe.“

Erfolge feiern statt warten

Warte nicht bis zur Einreichung, feiere auch Zwischenziele. Am Anfang feierst Du noch das fertige Promotionsexposé, dann kommt oft lange Zeit nichts mehr. Feiere Deine kleinen Erfolge wie abgeschlossene Unterkapitel, durchgehaltene Durststrecken, erfolgreiche Schreibtage, oder ein gelöstes methodisches Problem.

Kleine Aufgaben für schnelle Erfolgserlebnisse

Vielleicht hast Du Meilensteine, die zu groß sind, oder Tätigkeiten, die zu umfangreich erscheinen. Erstelle Dir eine To-do-Liste mit unterschiedlichen Zeitfenstern: 10-Minuten-Aufgaben, 30-Minuten-Aufgaben. Baue Dir bewusst auch kurze Aufgaben ein, beispielsweise eine Recherche, eine Visualisierung, eine überschaubare Überarbeitung. So hast Du schnelle Erfolgserlebnisse und musst nicht immer warten.

Regelmäßigkeit schlägt Dauer

Merke Dir: Regelmäßigkeit schlägt Dauer. Es ist wichtiger, regelmäßig dranzubleiben, als lange dran zu sein. Gerade wenn Du nicht motiviert bist, geh trotzdem dran – und wenn es nur 15 Minuten am Tag sind. Der Spaß kommt beim Tun.

Disziplin entwickeln und Strukturen schaffen

Motivation schwankt – das ist normal

Eine wichtige Erkenntnis: Du kannst nicht dauerhaft motiviert sein. Motivation schwankt, das ist normal. Hier hilft Disziplin: „Ich mache das jetzt, auch wenn ich keine Lust habe.“

Feste Routinen etablieren

Schaffe Routinen: feste Schreibzeiten, ob morgens mit einer Gruppe oder abends eine Stunde. Diese machen Dich unabhängig vom aktuellen „Ich bin nicht motiviert“-Gefühl, weil Du weniger darüber nachdenkst. Trage Arbeitszeiten in Deinen Kalender ein.

Verabrede Dich mit anderen zum Schreiben. Die Verbindlichkeit durch Schreibgruppen oder Coworking-Sessions, bei denen sich Promovierende verabreden, schafft eine Routine, die Dir hilft.

Handlungsorientierte Fragen stellen

Frage Dich nicht: „Warum bin ich nicht motiviert?“, sondern stelle Dir handlungsorientierte Fragen: „Was brauche ich jetzt genau, um anzufangen?“ Motivation entsteht dadurch, dass Du etwas tust, manchmal entsteht sie nicht vorher.

Das große und kleine „Warum“ wiederfinden

Ursprungsmotivation reflektieren

Vielleicht ist in der Mitte nicht automatisch die Motivation weg, sondern Du fragst Dich: „Warum mache ich das?“ „Warum tue ich mir das an?“ Frag Dich: „Warum habe ich die Promotion begonnen – was wollte ich damit?“ „Was wollte ich am Anfang?“ „Was war mein Plan?“ „Warum habe ich dieses Thema gewählt?“ „Warum ist es wichtig?“ „Was möchte ich bewegen?“

Selbstfürsorge als Erfolgsfaktor

Pausen sind produktiv

Selbstfürsorge motiviert. In einem ausgeruhteren Zustand zu arbeiten, macht einen Unterschied. Gute Ideen entstehen nicht immer unbedingt am Schreibtisch. Such Dir Gelegenheiten, kreativ zu denken. Das geht oft nicht, wenn Du unter Druck stehst. Pausen sind wichtig, damit Du entspannter wieder an die Sache herangehst.

Es kann sein, dass Du glaubst, dass Du Dir keine Pausen leisten kannst, weil Du viele Anforderungen des Alltags vereinbaren musst. Aber es kommt nicht darauf an, wie lange Du arbeitest, sondern darauf, ob Du Deine Zeiten gut nutzt und leistungsfähig bist. Und das ist ausgeruht eher möglich.

Mentale Gesundheit im Blick behalten

Promovierende sind häufiger von Burnout und Depression betroffen als andere. Pass auf Dich auf. Deine mentale Gesundheit ist die Grundlage für alles andere. Wenn Du merkst, dass Deine Promotion mehr Zeit braucht als ursprünglich geplant. Das ist völlig normal und kein Grund zur Panik.

Konkrete Tools und Strategien

Schreibzielplan nutzen

Der Schreibzielplan gibt Dir Übersicht und Klarheit.

Community und Austausch

Suche Dir eine Community. Wenn Du mal nicht motiviert bist, sind andere motiviert – es wechselt sich ab. Du tauscht Dich aus und profitierst von den Lösungen der anderen. Fokus-Promotion bietet genau das: eine Gemeinschaft von Promovierenden, die sich gegenseitig unterstützen, Schreibräume zum gemeinsamen Arbeiten und regelmäßige Workshops.

Professionelle Unterstützung

Wenn es gerade gar nicht läuft und Du alleine nicht wieder herauskommst, gönne Dir ein Einzelcoaching. Das kostet Geld, aber es übersetzt sich oft in eine kürzere Promotionszeit. Besonders effektiv ist die Kombination aus Einzelcoaching und der Community-Unterstützung durch Fokus-Promotion.

Fazit

Die Mitte der Promotion ist eine besonders herausfordernde Phase, das ist normal und Du bist nicht alleine damit. Erkenne an, dass dies eine harte Zeit ist, in der Du auch mal jammern darfst. Aber in dieser Phase lernst Du wirklich durchzuhalten.

Die wichtigsten Strategien zusammengefasst:

  • Mache Deine Fortschritte sichtbar
  • Feiere kleine Erfolge
  • Etabliere Routinen und Strukturen
  • Finde Dein großes und kleines „Warum“
  • Achte auf Deine Selbstfürsorge
  • Suche Dir Unterstützung und Community

Vielleicht müssen die Strukturen, die am Anfang funktioniert haben, in der Mitte angepasst werden. Reflektiere: Welche Strukturen habe ich und funktionieren die noch? Welche Strategien helfen mir jetzt, ans Ziel zu kommen?

Weitere hilfreiche Ressourcen: