Berufungsverfahren für eine (FH-) Professur
Vorbereitung auf ein Berufungsverfahren schon in der (späten) Promotionsphase.
Berufungsverfahren für eine (FH-) Professur: Hier stelle ich das Buch vor: Blackbox Berufung (2011), Christine Färber, Ute Riedler. Strategien auf dem Weg zur Professur.
Dieses Buch bereitet auf ein Berufungsverfahren in der Wissenschaft vor. Dabei werden sowohl die Phase der Bewerbung, die Phase des Berufungsvortrags sowie die Berufungsverhandlungen thematisiert. Ausgesprochen hilfreich ist, dass sich das Buch nicht nur auf deutsche Berufungsverfahren, sondern sich auf den gesamten deutschsprachigen Raum, sprich Österreich und Schweiz, bezieht. Auch noch hilfreich sind die extra Informationen besonders für Frauen in Berufungsverfahren und dazu gibt es in dem Buch ebenfalls Anekdoten und Beispiele sowie hilfreiche Tipps für Berufungsverfahren.
Zunächst werden die Stufen eines Berufungsverfahrens und die Handlungsmöglichkeiten der Bewerber und Bewerberinnen vorgestellt. Dazu gehört die Information, wie die Prozesse üblicherweise in einem Berufungsverfahren ablaufen, wie ein Berufungsverfahren überhaupt erst zustande kommt, wie Ausschreibungen für Professoren gemacht werden, nach welchen Kriterien die Kommissionen besetzt werden und wie die Auswahlkriterien formuliert werden.
Das sagt das Buch zum Berufungsverfahren auf eine Professur:
Im Kapitel 1 “ Vernetzung“ wird kurz vorgestellt, was Bewerber/innen bereits vor Ihrer Bewerbung auf eine Berufung tun können, nämlich sich vernetzten und ihre wissenschaftliche Karriere vorausschauend planen und das Buch zeigt auf, wie sie dies anstellen können.
Das Kapitel 2 „Handlungsfeld strategische Karriereplanung“ bezieht sich beispielsweise auf die Vorbereitung oder die Phase vor einer Bewerbung auf eine Professur. Hier wird aufgezeigt, was schon im Vorfeld getan werden kann, ob es um die Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Leistung geht, die Profilbildung in der Forschung, der Lehre oder zum Beispiel in punkto Management- und Führungswissen. Etwas kurz (aber das ist ja auch nicht das Thema des Buches), kommt die Strategie, eine Karriere aus der Wissenschaft hinaus zu planen.
Kapitel 4 stellt die schriftliche Bewerbung in den Mittelpunkt. Wie sollen Anschreiben, Lebenslauf, Foto und Anlagen formuliert sein und wie soll das idealerweise aussehen? Dieser Teil thematisiert auch, wie das „wissenschaftliche Profil“, bzw. das wissenschaftliche Portfolio gestaltet wird, was es beinhaltet und wie man es strategisch formuliert.
Das Kapitel 5 „wissenschaftlicher Fachvortrag“ stellt Wissenswertes für die Vorbereitung eines Berufungsvortrages zur Verfügung, ob es sich um die Erwartungen der Kommission, die persönliche Präsentation, die Auswahl des Themas oder die Lehrprobe handelt. Hilfreiche Tipps wie zum Beispiel, Übungen für einen sicheren Auftritt, rhetorische Feinheiten und wie man zum Beispiel die Kommission anredet, oder die Folienpräsentation gestaltet, bieten Lesern/innen eine gute Grundlage der Vorbereitung.
Ebenfalls enthalten das „Kommissionsgespräch“. Hier wird beschrieben, wie die Bewerber/innen sich am besten verhalten können, wie ein Kommissionsgespräch beginnt, wie es Bewerbern/innen gelingt, kurz und prägnant über ihre Leistungen zu sprechen und wie man am besten auf Fragen reagiert. Das betrifft auch Fragen zum Privatleben und die Fragen, die die Bewerber/innen an die Kommission richten können.
Informationen zur Verfahrensdauer und Informationspolitik beleuchten den weiteren Verlauf im Berufungsverfahren. Hier erfahren Leser/innen wie sie mit Listenplätzen umgehen.
Das letzte Kapitel „Berufungsverhandlungen“ bezieht sich auf die Vorbereitung von Berufungsverhandlungen. Unabhängig davon, dass man sich vor einer Berufungsverhandlung coachen lassen kann, werden hier Tipps und Informationen für eine erfolgreiche Verhandlung gegeben. Das betrifft sowohl Vorgespräche, Ausstattungsanforderungen, Gehaltsverhandlungen und weitere strategische Planungen.
Ein relativ umfangreicher Anhang enthält viele Checklisten, die Bewerber/rinnen vor Ihrer Bewerbung abarbeiten können. Darin sind zum Beispiel Lebensläufe (auch in englischer Sprache), oder eine Checkliste zum Forschungsprofil/Forschungskonzept, in der kurz aufgezählt wird, was alles zum Forschungsprofil gehört, enthalten.
Ein Buch, für alle, die sich auf eine Professur bewerben möchten und die noch nicht viel darüber wissen. Für alle jene, die als wissenschaftliche Mitarbeiter/in bereits mit Berufungsverfahren vertraut sind, ist das, was in dem Buch steht, möglicherweise nicht alles neu. Als Vorbereitung und Gedankenstütze trotzdem bestens geeignet. Außerdem ist das Buch von 2011 und möglicherweise gibt es bereits neue Tipps.
Als Bewerbungsratgeber dennoch durchaus brauchbar, hält das Buch viele Informationen bereit.
Blackbox Berufung (2016) Christine Färber Ute Riedler. Strategien auf dem Weg zur Professur.