Wie Du Deine Ziele in der Promotion erreichen kannst.

Zehn Gründe, warum Promovierende ihre Ziele nicht (oder nur langsam) erreichen

(und dann noch einige Tipps…)

Wie viele Promovierende ihr Promotionsziel nicht erreichen, ist aufgrund mangelnder Promotionszahlen in Deutschland nicht bekannt. Möglicherweise erreichen auch nur sehr wenige Promovierende ihr Ziel, weil auch über Promotionsziele selbst keine belastbaren Daten vorliegen (…welche Ziele haben Promovierende überhaupt?).

In individuellen Coachings von Promovierenden höre ich allerdings sehr oft, dass es Promovierenden zu langsam geht oder dass sie sich öfters in Phasen befinden, in denen vermeintlich nichts mehr geht. Die meisten Promovierenden haben sogar schon über den Abbruch ihrer Promotion nachgedacht und manche tun es auch. Aber die meisten Promovierenden quälen sich irgendwie doch noch zum Promotionsabschluss, kaum eine/r läuft mit erhobenen Armen über die Ziellinie.

Woran liegt es, dass Promovierende Ziele nicht erreichen?

1.) Manche Promovierende haben gar keine Ziele.

Okay, wenn Du kein Ziel hast, kannst Du es natürlich nicht erreichen. Aber auch wenn Du Dir dessen nicht bewusst bist, sobald Du promovierst brauchst Du ein (konkretes) (Promotions-) Ziel. Das Minimal-Ziel ist für alle Promovierenden, die Promotion überhaupt zu beenden, für manche ist noch wichtig, wann und wie – also zu einem bestimmten Zeitpunkt und in angemessener Form.
Allerdings ist es manchmal so, dass Promovierende das Ende der Promotion gar nicht konkret als Ziel definieren. Sie denken ab und zu übers Fertigwerden nach, aber so richtig haben Sie dieses Ziel nicht im Blick.

Tipp: Um ein Ziel zu erreichen, solltest Du ein Ziel haben! Formuliere das Ziel konkret. Formuliere möglichst viele Dimensionen Deines Ziels, berücksichtige dabei auch Deine berufliche, finanzielle, körperliche und private/soziale Situation.

2.) Die Ziele sind gar keine Ziele.

Mitunter wissen Promovierende noch nicht so richtig, was sie mit dem Doktortitel anfangen sollen oder können und hoffen irgendwie, dass er ihnen nützlich ist. Vielleicht haben sie das Ziel, bessere berufliche Chancen wahrnehmen zu können. Vielleicht haben sie auch das Ziel, Anerkennung und Wertschätzung zu bekommen. Vielleicht haben sie auch das Ziel, dass ein bestimmtes Thema, nämlich ihr Promotionsthema, mehr Aufmerksamkeit bekommt. Dabei passiert es aber auch, dass das Ziel, z.B. ein beruflicher Aufstieg, mit der Dissertation selbst gar nicht erreicht werden kann, oder dass es einfachere Wege als einen Doktortitel dafür gibt.

3.) Das Ziel der Promotion ist nicht ausformuliert.

Wie sagte schon Seneca: „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“
Für die Promotion bedeutet das, dass Du Dein Ziel nicht nur kennen solltest, sondern auch formulieren musst! Dabei sollte es kein Ungefähr-Ziel sein, sondern ein ganz konkretes! Denn nur konkrete Ziele (Häfen) können mit dem richtigen Wind erreicht werden!

Tipp: Formuliere dein Ziel schriftlich. Bitte andere Promovierende um ein Feedback, was die Konkretion Deines Zieles angeht. Ist das Ziel so konkret, dass klar ist, wie Du es erreichen willst?

Das eigene Ziel überprüfen, formulieren und den Weg dorthin gehen– das kannst Du mit meiner Hilfe, einem Feedback und im Team mit anderen Promovierenden Mit einem Klick auf das Bild links kannst Du Dich über das Online-Coaching Programm „Projekt Promotion“ informieren.
Das nächste Programm startet am 06.02.2017[/su_note]

4.) Das Ziel ist zu groß.

Eine Promotion ist ein großes Projekt, das viele Unwägbarkeiten beinhaltet und von daher schon relativ unplanbar, bzw. als Ganzes nicht planbar ist. Darum ist es für viele Promovierende zu schwierig, sich dieses große Ziel über die lange Distanz zu setzen. Die gesamte Promotion als Ziel zu konkretisieren geht oft nicht.

Tipp: Formuliere Teilziele. Formuliere auch das gesamte, große weite Ziel der Promotion. Formuliere aber gleichzeitig auch Teilziele, die schneller, bzw. absehbar erreichbar sind. Wenn Du ein Teilziel erreicht hast, schau zurück und nach vorn und überprüfe noch einmal die nächsten (Teil-) Ziele.
Strukturiere Dein Ziel auch zeitlich. Formuliere, wann Du was erreicht haben willst.

5.) Das Ziel ist gar nicht Dein eigenes Ziel.

Manchmal verfolgen Promovierende Ziele, die gar nicht ihre eigenen Ziele sind. Das geschieht meistens nicht absichtlich, sondern eher unbemerkt, bzw. sogar unbewusst. Vielleicht ist es ein Gedanke, den sie irgendwann einmal gedacht haben oder ein Satz, den irgendjemand einmal gesagt hat. Vielleicht läuft man auch zu lange einer dummen Idee hinterher! Vielleicht promovieren manche, weil sie jemanden stolz machen wollen. Vielleicht promovieren einige, um die Erwartungen von anderen zu erfüllen oder ihnen etwas zu beweisen.

6.) Das Ziel lässt sich mit einer Promotion gar nicht erreichen.

Vielleicht ist die eigene Promotion politisch oder sozial motiviert. Vielleicht promovierst Du, um soziale, ökologische oder politische Verhältnisse zu verändern. Eine Promotion, bzw. das Ergebnis einer Promotion ist allerdings kein politisches Statement. Mit der Promotion allein wirst Du vermutlich die Welt nicht verändern. Möglicherweise hast Du aber später mit einem Doktortitel einen anderen Einfluss, als ohne. Das bedeutet: Beeil Dich!

Tipp: Warum promovierst Du wirklich? Mach Dir klar, was DEIN persönliches Ziel der Promotion ist und ob und wie Du es mit Deiner Promotion erreichen kannst.

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7.) Das Ziel steht in Konflikt mit anderen Zielen.

Du hast das Ziel Deiner Promotion klar im Blick und weißt, wie viel Arbeit Du investieren musst. Andererseits hast Du vielleicht andere Ziele wie Familienplanung, bzw. Familienarbeit, berufliche Weiterentwicklung, bzw. Existenzsicherung. Oder Du willst Zeit für Deinen Partner haben und mehr mit Deinen Kindern machen. Eigentlich, und das behaupte ich aus der Erfahrung langjähriger Promotionsberatung, stehen alle Lebensbereiche in Konflikt mit der Promotion.

Tipp: Klarheit kann Dir hier helfen, denn Du musst Dich entscheiden, welche Prioritäten Du hast. Berücksichtige vor allen Dingen die Realität. Mach Dir klar, welche und wie viele Ziele Du momentan für Dein Leben hast und was Dir wirklich wichtig ist.

8.) Du bist nicht bereit, den Preis für dein Ziel zu zahlen.

Die meisten Ziele kosten etwas. In der Regel kostet das Erreichen eines Zieles Zeit, Körperkraft, Ehrgeiz und Energie, manchmal auch Geld, Freundschaften, usw..
Wenn Du das Ziel hast, Deine Promotion zu einem bestimmten Zeitpunkt und einer bestimmten Qualität zu erreichen, musst Du vorher Einiges investieren. Man könnte auch lapidar sagen: „Von Nix kommt Nix!“

Tipp: Frage Dich, was Dich Deine Promotion kostet und unter welchen Umständen Du bereit bist, diesen Preis zu bezahlen. Manchmal ist es auch so, dass andere von deinem Ziel betroffen sind, zum Beispiel Deine Familie oder Deine Arbeits- kollegen/innen. Dann wäre es vielleicht sogar gut, wenn Du darüber nachdenkst oder mit ihnen bespricht, wie sie Dir helfen können, dein Ziel zu erreichen.

9.) Du arbeitest nicht konsequent an Deinem Promotions-Ziel.

Um ein Ziel zu erreichen, ist es natürlich notwendig, am Projekt zu bleiben und sich stetig in Richtung des Zieles zu entwickeln. Vielleicht liegt die Schwierigkeit darin, dass die Promotionsphase relativ lang ist und es über diese lange Distanz schwierig ist, ein Ziel zu verfolgen. Dazu kommt, dass zwischendurch auch immer andere Ziele anklopfen und um Einlass bitten.

Tipp: Versuche möglichst jeden Tag ein wenig Dein Ziel zu verfolgen. Überlege, wieviel Zeit Du jeden Tag für Dein Ziel erübrigst. Überprüfe auch noch einmal, ob Deine Teilziele noch passen, oder ob Du Deine Ziele umformulieren solltest.

10.) Dein Ziel ist dir nicht (mehr) attraktiv genug.

Die meisten Ziele sind zwar irgendwie attraktiv, meistens aber nur zu dem Zeitpunkt an dem sie gefasst wurden. Zwei Probleme ergeben sich erfahrungsgemäß für das Promotionsziel: Erstens ist das Ziel zu weit weg, als dass es heute für Dich erstrebenswert ist, bzw. macht es nichts, wenn Du heute mal nicht daran arbeitest.
Das zweite Problem bei Promotionszielen ist, dass Du vielleicht im Laufe der Zeit andere Ziele attraktiver findest und ohne es zu merken, ein Ziel anstrebst, dass nicht mehr so erstrebenswert für Dich ist.

Tipp: Nimm Dir regelmäßig Zeit zu überprüfen, ob sich Deine Ziele verändert haben. Vielleicht musst Du ab und an nachjustieren, denn gerade große, langfristige Ziele können sich schon einmal verändern. Wenn Du dann Deiner alten Ziel-Formulierung folgst, kommst Du nicht dorthin, wo Du irgendwann einmal hinwolltest.

Was Du aus dem Artikel unbedingt mitnehmen solltest:

  • Formuliere ein Ziel für Deine Promotion!
  • Formuliere Dein Ziel so, dass es erreichbar ist (wie das geht, lernst Du, z.B. im Kurs „Projekt Promotion“).
  • Unterteile Dein Ziel in Teilziele. Gehe immer einen Schritt nach dem anderen. Ist Dein Ziel zu weit weg, ist der Weg zu lang, dann sinkt der Mut und Du bist unzufrieden.
  • Überprüfe hin und wieder, ob Du das Ziel überhaupt erreichen willst, ob es immer noch attraktiv ist!
  • Denke regelmäßig über Deine Ziele nach. Mach Dir klar, wo Du hinwillst!
  • Wenn Du wirklich dranbleiben willst, verbünde Dich mit anderen. Bildet ein Erfolgsteam.
  • Wenn Du merkst, Dein Ziel ist nicht mehr attraktiv, verändere es!
  • Optimiere Deine Arbeitstechniken stetig.

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