Job, Kinder, Projekte und dazu noch die Dissertation? Alles unter einen Hut kriegen und die Diss fällt hinten rüber? Kennst Du das?

Viele Promovierende müssen neben ihrer Promotion einer Erwerbsarbeit innerhalb oder außerhalb der Hochschulen nachgehen, betreuen Kinder oder pflegen andere Menschen.

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Die Promotion in den Berufs- und Familienalltag bringen

Berufliche Anforderungen müssen bewältigt, Lehraufgaben wahrgenommen und die Arbeit in Forschungsprojekten erledigt werden

Im folgenden Blogbeitrag möchte ich ein paar Vorschläge machen, wie der Wechsel zwischen Dissertation und Job, bzw. zwischen Dissertation, Job und Sorgearbeit ein bisschen besser gelingen kann. Du kannst den Blogbeitrag auch in ähnlicher Form als Podcast, Episode 140 hören.

Das Monatsprogramm Fokus-Promotion ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, die Dissertation, beispielsweide beim berufsbegleitenden Promovieren, bei einer externen Promotion oder beim Promovieren mit Kind  wieder mehr in den Berufs- /Familienalltag zu bringen.

Spontan arbeiten: Immer das nächste To-do auf der Liste haben

Schreib Dir eine Liste mit allen Aufgaben, die zu bewältigen sind. Plane vorher, wie lange die Aufgaben ungefähr dauern werden. Wenn Du dann zwischendurch mal Zeit hast, kannst Du ohne große Vorbereitung einfach einen Punkt auf Deiner Liste abarbeiten.

Führe ein Notizbuch und nimm es überallhin mit

Bleib am Ball! Durch Regelmäßigkeit werden Deine konstruktiven Gedanken und Ideen zunehmen. Dann ist es wichtig, sie zu notieren. Lege Dir ein Notizbuch an und nimm es immer mit. Du kannst Dein Notizbuch auch virtuell mit Handy oder Tablet PC führen, zum Beispiel mit Evernote.

Mach Deine Dissertation sichtbar

In der Regel ist es so, dass eine Datei, ist sie erst einmal geschlossen, nicht weiter im Fokus der Aufmerksamkeit steht. So fällt es auch ziemlich leicht, das eigene Promotionsprojekt zu ignorieren. Natürlich geschieht das nicht absichtlich, sondern passiert, wenn dringende Angelegenheiten im Vordergrund stehen. Darum wäre hier mein Tipp, eine visuelle Erinnerung an die Dissertation gut sichtbar zu platzieren. Das kann ein Bildschirmschoner, eine ausgedruckte Gliederung an der Wand, ein Symbol auf dem Tisch, eine Erinnerung am Spiegel oder ein anderes, sichtbares Zeichen sein. Dabei würde ich empfehlen, darauf zu achten, dass es kein mahnender Zeigefinger ist, sondern etwas, was Du gerne ansiehst und Dir ein gutes, motivierendes Gefühl gibt.

Öffne Deine Dissertation jeden Tag

Mach einmal am Tag Deine wichtigste Datei, bzw. die Datei, an der Du gerade arbeitest, auf. Jeden Tag, auch an den Tagen, die nicht Deine Schreibtage sind. Schau jeden Tag einmal herein! Wenn Du wenig Zeit hast, lies Dir durch, was Du als Letztes geschrieben hast oder schaue Dir Deine Gliederung an – oder arbeite Deine spontanen Ideen aus dem Notizbuch (siehe nächster Tipp) ein. Wenn Du mehr Zeit hast, bearbeite einen kleinen Teil, erstelle eine To-Do-Liste und notiere neue Ideen. Wenn Dir beim Lesen etwas auffällt, notiere es direkt in der Datei und markiere es farbig, damit Du ein anderes Mal daran weiterarbeiten kannst – oder setze sie sofort um.

Suche öfter nach kurzen Terminen für die Arbeit an der Dissertation. Die sind einfach leichter zu finden und zu realisieren. Und arbeite täglich an der Dissertation, dann verlierst Du sie nicht aus dem Blick! Öfter regelmäßig und vielleicht auch kurz, statt auf lange Zeiteinheiten zu warten.

Die Dissertation immer nach vorne stellen

Das wichtigste zuerst! Leg Deine Dissertations-Schreibtage an den Wochenanfang. Dann hast Du wahrscheinlich die meiste Energie! Und nicht auf Tage, an denen Du von Deiner Erwerbsarbeit ausgepowert bist. Und wenn Du am Samstag oder Sonntag schon anfangen willst, dann hast Du sogar ein paar Tage am Stück. Wenn Du nach der Arbeitswoche in Deine Promotionsarbeit startest, ist das Bedürfnis nach Erholung dann so hoch, dass eine Konzentration auf die Dissertation schwerfällt. Noch besser wäre es, die Tage so zu strukturieren, dass Du jeden Vormittag an Deiner Dissertation arbeiten kannst. Versuche also Deine Arbeit an der Dissertation nicht erst am Freitag zu machen, sondern reserviere Dir wenn möglich, den Montag. So gibst Du Deiner Dissertation einen anderen Stellenwert und startest mit dem, was Dir wichtig ist. Am Montag kannst Du bereits Deine To-do-Liste für die gesamte Woche schreiben und kurze Aufgaben identifizieren, die Du dann im Laufe der Woche zwischendurch immer mal wieder einschiebst.

Klare Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Dissertation

Versuch, nicht beide Aufgabenfelder, Erwerbsarbeit und Arbeit an der Dissertation zu vermischen. Achte darauf, die besonders Zeit für die Arbeit an der Dissertation zu nehmen.

Hier ein Blogbeitrag zum Thema berufsbegleitendend Promovieren

Wichtig und dringend

Die sogenannte Eisenhower Methode unterscheidet zwischen dringenden Aufgaben und wichtigen Aufgaben. Für viele Promovierende ist die Arbeit an der Dissertation zwar wichtig, tritt aber wegen anderer Aufgaben die dringend sind in den Hintergrund. Überlege, wo Du Deine Dissertation auch in den Bereich „dringend“ bringen kannst. Entweder mit kleinen Meilensteinen, die Du immer erreichen möchtest oder einer bestimmten Zeit, die Du unbedingt pro Woche einhalten möchtest.

Gewohnheiten schaffen

Gewöhne Dir an, zu einer bestimmten Zeit an Deiner Dissertation zu arbeiten. Frage Deine Arbeitszeit an der Dissertation beispielsweise in Deinen Kalender ein. Überlege, was Du regelmäßig tun kannst. Kommuniziere das auch nach außen, sodass alle um Dich herum wissen, dass Du gewöhnlich an diesem Tag und zu dieser Zeit, beispielsweise jeden Morgen um 10:00 Uhr oder jeden Montag an Deiner Dissertation arbeitest.

Verabredete Dich

Verabredete Dich mit anderen Personen, die ebenfalls promovieren. Verabredete Euch zum Coworking, was auch ein virtuelles Coworking sein kann. Teile den anderen im Coworking mit, was genau zu schaffen möchtest.

E-Mail-Signatur mit Promotionszeit

Trage Deine Arbeitszeit an der Promotion in Deine E-Mail-Signatur ein. Entweder schreibst Du, wann Du an Deiner Dissertation arbeitest oder Du schreibst, wann genau Du erreichbar bist. Wenn Du schreibst, wann Du an Deiner Dissertation arbeitest, verpflichtet Du Dich ein bisschen und andere können Dich auch daran erinnern.

Schaffe Dir auch zwischendurch Freiräume für die Dissertation

Lass nicht zu viel Zeit zwischen den einzelnen Arbeitstagen oder Bearbeitungszeiträumen Deiner Dissertation vergehen. Die Zeit, die Du brauchst, um Dich wieder zu erinnern, wo Du stehen geblieben bist und was Du mal wolltest, ist lang und Du verlierst den Anschluss. Auch wenn Du nicht jeden Tag hoch konzentriert an Deiner Dissertation arbeiten kannst, solltest Du die Arbeit an der Doktorarbeit so oft wie möglich in Deine Woche einbauen.

Öffentliche Meilensteine

Bewirb Dich mit Deiner Dissertation auf eine Konferenz oder auf einen Publikationsbeitrag. Stelle Deine Dissertation mit einem Poster auf einer Veranstaltung vor. Nimm die Promotionskolloquium regelmäßig wahr um Deine Dissertation vorzustellen. Vereinbare mit Deiner Promotionsbetreuung regelmäßige Fortschrittstermine, in denen Du berichtest was Du gerade machst.

Installiere ein Tracking-System 🙂

Ein Tracking-System kennst Du vielleicht aus der Logistik. Wenn Du zum Beispiel ein Paket erwartest, kannst Du Dir per E-Mail anzeigen lassen, wo das Paket gerade ist, wann es welche Stationen passieren muss, und wann es ankommt. Mit einer Art Nachverfolgungssystem für Deine Dissertation erhältst Du einen Überblick über Deine einzelnen Kapitel und kannst immer sehen, was als nächstes zu tun ist. Ich habe hier mit dem Schreib-Ziel-Plan eine Idee für eine Art „Tracking-System für die Dissertation“ vorgeschlagen. Du musst es lediglich auf Deine Erfordernisse anpassen!

Deine To-Do`s kannst Du in kleine, bearbeitbare Schritte einteilen und gegebenenfalls auch zwischendurch abarbeiten. Wichtig ist, dass Du den Gesamtüberblick behältst und weißt, welche Aufgaben für Deine Dissertation als nächstes anstehen. Obwohl Du wahrscheinlich nicht weißt, wie viel Zeit Du für die einzelnen Aufgaben brauchst – es scheint, dass man im Endeffekt immer länger braucht als gedacht – kannst Du doch schon entscheiden, welche Aufgaben länger dauern und welche schnell erledigt sind. Vielleicht gelingt es Dir, dann auch kürzere Zeiten zu nutzen.

 

Überlege für Dich was der beste Tipp ist – hier noch einmal alle Tipps zusammen:

Eine To-do-Liste haben und wissen was als nächstes dran ist

Jeden Tag an der Diss arbeiten, ganz kleine Sachen machen aber dafür regelmäßig

Schreibe alle Gedanken, die Dir zwischendurch für Deine Dissertation kommen in einem Notizbuch. Schreibe jede Idee auf

Mach Deine Dissertation sichtbar. Hängt eine Gliederung an Deine Wand, erinnere Dich mit einem visuellen Anker

Öffne Deine Dissertation jeden Tag

Lege Deine Dissertationszeit auf den Wochenanfang

Trenne Erwerbsarbeit und Dissertation

Mache Deine Dissertation zu einem dringenden Thema

Schaffe Gewohnheiten bezüglich Deiner Dissertation

Verabredete Dich mit anderen zum Schreiben

Schreibe die Zeit, die Du verfügbar bist in Deine E-Mail-Signatur

Versuche auch zwischendurch mal an der Dissertation zu arbeiten

Öffentliche Meilensteine

Nutze ein Trackingsystem

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