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Kennst Du das auch, dass Du Dir vornimmst abends, sozusagen in einer „zweiten Schicht“ nach der Arbeit in der Uni, der Arbeit außerhalb der Uni und/oder Familienarbeit noch einen Sprint für Deine Promotion einzulegen? Und dann fällt es so schwer, sich aufzuraffen? Hier ein paar Tipps, die Dir das Arbeiten in der Promotions-Spätschicht erleichtern.

Abends promovieren – Die Spätschicht

Es stimmt, wenn Du jeden Abend 1 Stunde an Deiner Promotion arbeitest, kommst Du eine Stunde weiter Richtung Ziel. Aber wie das dann so ist, ist das Anfangen zur „Spätschicht“ ist unglaublich schwer. Eigentlich ist die Arbeit des Tages schon getan um Kopf und Körper möchten sich ausruhen und sich mit leichten Dingen beschäftigen.

Wie bekommt man es also hin, dass man in die „Spätschicht“ der Arbeit an der Dissertation etwas leichter einsteigen kann? Sicher ist – es ist eine Sache der Gewohnheit – und die muss erst mal etabliert werden.
Im Mitgliederprogramm „Fokus-Promotion“ haben wir gemeinsam überlegt, wie ein leichter Einstieg in das abendliche Arbeiten gelingen kann, um damit auch neue Gewohnheiten zu schaffen.

To Do-Liste bzw. Done-Liste führen

Nimm Dir konkrete Aufgaben vor und formuliere sie vorher schon so, dass Du Lust hast, dran zu arbeiten. Führe auch eine Liste mit kurzen Aufgaben, die Du beispielsweise abends in ein bis 2 Stunden schaffen kannst. Du kannst auch eine Liste mit kurzen und mit langen Aufgaben führen und dann jeweils entscheiden, was gerade zu tun ist. Ein bisschen Organisation ist schon nötig, den leichten Einstieg vorzubereiten. Danach kannst Du dann richtig stolz sein und Dir selbst auf die Schulter klopfen. Führe eine Liste mit Aufgaben, die schon erledigt sind. Das hilft bei der Selbstmotivation.

Schaffe Rituale

Ein geregelter Ablauf zum Einstieg lässt dich schneller einsteigen. Deine Energie richtet sich nicht darauf, zu überlegen, was zu tun ist, sondern Du kommst ins Handeln.

Beispielsweise könntest Du Dir an gewöhnen, zu Beginn Deiner Spätschicht immer 5 Minuten frei zu schreiben, damit ist Freewriting oder deutsch: Flowschreiben gemeint. Du könntest Dir bereits im Laufe des Tages überlegen, zu welchem Thema Du abends 5-10 Minuten los schreiben möchtest. Dann stimmst Du Dich tagsüber schon ein. Idee: Wenn nicht das allzu sehr stresst, könntest Du abends zu Reinkommen ja 5 Minuten aufschreiben, was Du jetzt lieber machen würdest und warum es sich dennoch lohnt für die Dissertation zu arbeiten.

Du könntest Dir als Ritual auch überlegen, was Du immer unmittelbar vor der Spätschicht machst. Ich habe mal eine Promovierende getroffen, die hat immer 10 Minuten lang laute Musik gehört und getanzt. Das könnte ein gutes Ritual sein, den Alltag abzuschütteln und sich dann etwas außer Atem, aber entspannt an den Schreibtisch zu setzen.

Auch einen Tee zu kochen, eine Kerze anzuzünden, ein paar tiefe Atemzüge nehmen, könnte ein gutes Einstiegsritual sein.

Tapetenwechsel

Such Dir angenehme Orte, an denen Du arbeiten möchtest. Mach Deine Spätschicht zu einem kleinen Event. Du kannst ausgehen, Dich irgendwo an einen See oder Bach setzen oder draußen auf Balkon oder Bank sitzen und arbeiten. Das geht bestimmt nicht für alle bzw. für jede Tätigkeit, aber lesen oder Notizen machen kannst Du ja eigentlich überall.

Meditation

Eine Meditation, um vorher zu entspannen und Kraft zu tanken, und sich einzustimmen ist sicher auch eine gute Möglichkeit, die Spätschicht zu beginnen.

Angeleitete Meditationen gibt es sich im Internet oder in der Bücherei. Hier findest Du beispielsweise kostenlos tolle Meditationen zum Herunterladen: https://zentrum-fuer-achtsamkeit.koeln/gratis-downloads-gefuehrte-meditationen/ Mal 10 Minuten komplett zu entspannen ist sicher hilfreich.

In den Körper gehen

Tja, damit ist Bewegung gemeint. Manche mögen es, sich auszupowern, beispielsweise beim Boxen oder beim Joggen. Andere lieben es schwimmen zu gehen, wieder andere lieben es etwas ruhiger, beispielsweise beim Yoga, Tai Chi oder Qigong.

Welche Form von Bewegung Du für Dich machst, hängt ja auch ein bisschen davon ab, wie viel Zeit Du zur Verfügung hast und auch wie das Wetter ist. Du kannst jede „Spätschicht“ mit etwas Bewegung beginnen. Im Sinne von Gewohnheiten wissen Körper und Kopf und nach einer Zeit schon, dass es gleich losgeht mit dem Arbeiten an der Promotion.

Spazieren gehen

Ich habe spazieren gehen noch mal ganz extra und nicht als Teil von in den Körper gehen bzw. Sport hier genommen, weil ich glaube, dass Spazieren gehen eine wirklich gute und schöne Möglichkeit ist, die Gedanken in Bewegung zu bringen und das Schreiben zu erleichtern.

Übrigens ist Spazieren gehen nach dem Schreiben auch eine gute Möglichkeit runter zu kommen und vielleicht noch über einiges nachzudenken. Aber das wäre ja ein Thema, das „Was mache ich nach der Spätschicht“ heißen würde.

Doping

Reden wir hier über die erlaubten Stoffe, wie Zucker, Schokolade, Kaffee. Auch diese Mittel können dich kurzfristig energetisieren, wobei Kaffee für viele Leute am Abend ihr nicht mehr so gut kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass auch ein koffeinfreier Kaffee ein bisschen Doping sein kann, denn der Geruch nach Kaffee kann ja vielleicht schon helfen sich etwas aufzuputschen.

 Ätherische Öle

Ich bin ja ein großer Fan ätherischer Öle und diese sind ein Mittel meiner Wahl. Ich verreibe ein bis zwei Tropfen ätherisches Öl in meinen Handflächen, und nehme 3-5 tiefe Atemzüge. Zugegeben, ich habe auch einen Diffuser, in dem ich ätherisches Öl mit Wasser diffundiere und so das ätherische Öl auch während der gesamten Arbeitszeit um mich herum habe.

Da kannst Du beispielsweise Zitronen nehmen, denn Zitrone belebt, Rosmarin hilft Dir bei der Konzentration, Basilikum entspannt Dich und Spearmint wiederum ist belebend, regt den Geist an und erfrischt Dich. Es kommt darauf an, was Du magst und brauchst.

Ich selber nutze nur Öle von doTERRA, die sind zwar etwas teurer, aber die Besten und reinsten, die man bekommen kann.

Man kann sie allerdings nicht frei im Laden kaufen, sondern nur, so ähnlich wie Tupperware, über andere. Falls Du Dich dafür interessierst, sprich mich gerne an.

Nicht alleine arbeiten

Sich mit anderen virtuell zum Arbeiten verabreden hilft auch beim Reinkommen.

Du könntest Dich an ein oder zwei Tagen in der Woche verabreden und einen gemeinsamen Startpunkt und einen gemeinsamen Endpunkt ausmachen. Vorher könnt ihr Euch treffen und kurz besprechen, was ihr machen wollt und dann trefft ihr Euch nach 1 – 2 Stunden noch einmal und verabschiedet Euch voneinander. Hier helfen auch Online-Pomodoros beim Dranbleiben.

Die richtige Balance

Das waren jetzt ein paar Tipps, wie Du leichter in Deine abendlichen Arbeitsroutinen hereinkommst. Trotzdem ist mir hier an dieser Stelle noch mal wichtig zu sagen, dass Du auch gut auf Dich achten sollst und gut für Dich sorgen sollst. Jeden Abend intensiv zu arbeiten ist sicher eine schwierige Sache und es ist wichtig, ganz bewusst Entspannungsphasen in Deinen Alltag einbauen.

Schreibe uns, wie Du gut in Deine „Spätschicht“ reinkommst! 

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