Schreibwochen für Forschende

Schreibwochen für Forschende

Schreibwoche planen

Eine Schreibwoche ermöglicht Promovierenden, sich intensiv mit ihrer Arbeit zu beschäftigen, Fortschritte zu erzielen und sich gleichzeitig mit anderen Forschenden auszutauschen. Die Planung und Durchführung einer solchen Schreibwoche sollte gut überlegt sein, um eine optimale Schreibumgebung zu schaffen.  Unterstützung bei der Planung einer Schreibwoche? Ich konzipiere und moderiere.

Optimale Schreibumgebung: Schreibwochen für Promovierende planen

Online- und Präsenz-Schreibwochen: Welches Format ist das richtige?

Online-Schreibwochen ermöglichen räumliche Flexibilität. Sie sind auch ideal für internationale Forschende oder Promovierende, die räumlich getrennt sind. Mit Tools wie Zoom, Microsoft Teams oder Slack kann eine strukturierte und produktive Schreibumgebung geschaffen werden.  Gerade für Online-Schreibwochen ist ein gut durchdachter Zeitplan mit klar definierten Arbeitsphasen und Pausen und entsprechenden verbindlichen Verabredungen zu Arbeitszeiten, Pausen und wann Kameras aus oder an sind, wichtig.

Präsenz-Schreibwochen hingegen ermöglichen eine direktere Interaktion und Zusammenarbeit. Ein geeigneter Ort, z. B. ein Seminarraum oder ein Tagungshaus, bietet eine ablenkungsfreie Umgebung. Dieses Format fördert den persönlichen Austausch und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Ein strukturierter Tagesablauf mit gemeinsamen Pausen und Mahlzeiten unterstützt die Produktivität.

Was muss ich eigentlich bedenken, wenn ich ein Schreibretreat, eine Schreibwoche, eine Schreibeinheit mit anderen Promovierenden plane? Was sollte ich beachten und wie kann ich eine Schreibwoche so planen, dass sie für alle erfolgreich wird und viel Text entsteht?

Hier geht es zu den Schreibwochen (individuelle Buchung)

Leitfaden zur Organisation erfolgreicher Schreibwochen für Forschende

Auch wenn ich hier oft von Schreibwochen für Promovierende schreibe, lassen sich die Ideen auch für Schreibwochen für Postdocs, Professoren und Professorinnen anwenden.

Schreibretreats können von Schreibenden selbstorganisiert werden, entweder als Gruppenvariante oder individuell als eigene, private Schreibwoche geplant werden.

Schreibretrats können auch von Gaduierteinrichtungen, Forschungsprojekten oder anderen Stellen von Universitäten, Hochschulen oder Forschungsverbünden organisiert werden.

In diesem Blogbeitrag gehe ich auf folgende Fragen ein:

  • Worauf sollte man bei der Organisation einer Schreibwoche, eines Schreibretreats achten?
  • Welche Ausstattung ist sinnvoll? Räume, Tools und Mehrfachsteckdosen!

Die Umgebung störungsfrei gestalten.

Die richtige Umgebung ist entscheidend für den Erfolg einer Schreibwoche. Ideal ist eine ruhige Umgebung, in der auch körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Jogging, Walking, Yoga o.ä. möglich sind. Das bringt Entspannung in die Schreibwoche und sorgt für eine gute Körper-Geist-Balance.

Schreiben braucht eine ruhige, konzentrationsfördernde Umgebung. Deshalb hat es sich als sinnvoll erwiesen, Schreibklausuren in Gruppen nicht in Jugendherbergen oder großen Tagungshäusern abzuhalten, wo gleichzeitig viel Unruhe herrscht. Auch eine Schreibwoche mitten in der Stadt kann sich negativ auf die Produktivität der Schreibenden auswirken.

Wenn es z. B. die finanziellen Mittel erfordern, Schreibtage, eine Schreibwoche oder eine Schreibklausur an der Hochschule durchzuführen, dann sollte dies in den Semesterferien geschehen, in denen erwartungsgemäß weniger Betrieb herrscht und ruhige, störungsarme Räume zur Verfügung stehen.

Das gilt auch für eine individuell organisierte Schreibwoche.

Bei Schreibwochen, zu denen die Schreibenden anreisen, ist nicht nur die Reisezeit zu berücksichtigen, sondern auch das „Ankommen“. Die Schreibenden sollten die Möglichkeit haben, sich auch räumlich zu akklimatisieren, die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Die Eingewöhnungszeit am neuen Ort kann dann mit der Erstellung eines Zeitplans, dem Kennenlernen der Gruppe und gegenseitigen Absprachen beispielsweise „was ist mir für meine Schreibzeit / für unsere gemeinsame Zeit wichtig“ verbunden werden.

Auch Schreibende, die alleine eine Schreibzeit planen, sollten sich Zeit nehmen, um „anzukommen“. Ein Orientierungsspaziergang in der neuen Umgebung oder z. B. das Schreiben des Forschungstagebuchs können dabei helfen.

Schreibwoche Planen

Die richtige Ausstattung

Ausreichend Platz ist für eine Schreibwoche wichtig. Dazu sollten dann mehrere Räume zur Verfügung stehen. Auch ein Raum für den Austausch der Schreibenden und für die Verpflegung zwischendurch sollte vorhanden sein.

Der Arbeitsraum sollte gut ausgestattet sein, damit sich die Schreibenden auf ihre Arbeit konzentrieren können. Neben dem klassischen Arbeitsmaterial wie Stifte, Papier und Post-its können zusätzliche Tools wie ein zweiter Bildschirm hilfreich sein. Flipcharts oder Pinnwände zur Konzeption von Texten oder zur Visualisierung oder zum Austausch zwischen den Schreibenden sind auch hier hilfreich.

Bringt alles mit, was ihr für euren Schreibprozess benötigt, sei es ein Laptop, bunte Stifte oder Flipchart-Papier oder den zweiten Monitor.

Zur Vorbereitung auf die Schreib-Aus-Zeit sollten Schreibende wichtige Tools mitnehmen. Neben Papier und Stiften, Post-Its könnte auch ein zweiter Bildschirm das schreiben unterstützen. Mehrfachsteckdosen sind ein wichtiges Tool bei Schreibretreats!

Geheimtipp: Snacks! Schreibende sollten ihre Lieblingssnacks mitbringen. Nicht immer entspricht die Verpflegung der Schreibenden den eigenen Vorlieben. Obst statt Kuchen, Nüsse statt Schokolade (auch wenn Schokolade so manche Schreibwoche retten kann).

Verbindlichkeiten

Zielsetzung und Strukturierung: Schreibende sollten vor der schreibwoche oder gleich zu beginn klare Ziele für ihre Schreibwoche definieren. Soll ein neues Kapitel geschrieben, Artikel fertiggestellt oder Daten analysiert werden? Eine klare Zielsetzung hilft, den Fokus zu behalten.

Eulen und Lerchen: Während der Schreibwoche sollten sowohl gemeinsame als auch individuelle Arbeitszeiten berücksichtigt werden, um den unterschiedlichen Arbeitsgewohnheiten gerecht zu werden. Einige Schreibende bevorzugen die frühen Morgenstunden, während andere am Abend produktiver sind. Hier ist Flexibilität gefragt, um beiden „Eulen“ und „Lerchen“ optimal gerecht zu werden. Gemeinsame Kernarbeitszeiten und individuell nutzbare Zeitfenster lassen sich gut kombinieren, um ein produktives Umfeld zu schaffen.

Wer eine Schreibwoche plant, sollte sich vorher Gedanken über die Verbindlichkeiten machen. Das gilt für alle Formen der Schreibwochen und besonders für die Organisation von Online-Schreibwochen.

Schreib-Impulse: Gibt es eine Einschreib-Übung am Morgen?
Morgendliche Reflexionsübungen können den Schreibstart unterstützen. Diese Impulse helfen dabei, sich auf das Schreiben einzustimmen und den Tag über fokussiert zu bleiben.

Austausch: Es kann auch hilfreich sein, sich gegenseitig Texte vorzustellen und über die Struktur und Inhalte zu sprechen. Solche Einheiten fördern nicht nur den Austausch, sondern auch die Weiterentwicklung der jeweiligen Projekte.

Zeiten: Welche Schreibzeiten eignen sich? Wie können verschiedene Chronotypen wie Eulen und Lerchen gemeinsame Schreibzeiten genießen?

Online-Schreibwoche: Bildschirm an oder aus? Früher kommen, später gehen?

Die Kunst, Verbindlichkeit in Schreibgruppen herzustellen, besteht in der Balance zwischen flexiblen Angeboten und starren Regeln. Das können Organisator*innen von Schreibwochen oder Schreibretreats mit gemeinsamen Angeboten sein, die durch feste Angebote gerahmt werden. Beispielsweise kann es neben Kern-Schreibzeiten auch freiwillige, frühe oder späte Schreibeinheiten geben. Wichtig ist, dass die Schreibenden ihre individuellen Erholungszeiten wahrnehmen.

Verpflegung

Die Verpflegung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei Vor-Ort-Schreibwochen ist es ratsam, die Verpflegung im Voraus zu planen und bei selbstverwalteten Schreibtagen oder Schreibwochen ggf. in Teamarbeit zu organisieren.

Zusätzliche Aktivitäten und Lernsequenzen

Schreibwochen bieten auch die Möglichkeit, zusätzliche Lernsequenzen und Gruppenarbeiten einzubauen. Man kann Vorträge, Methodenworkshops oder Tool-Präsentationen integrieren, die für alle Teilnehmenden einen Mehrwert bieten. Dies stärkt nicht nur das gemeinsame Lernen, sondern auch den Wissens- und Ressourcenaustausch innerhalb der Gruppe.

Über das Schreiben sprechen

Es bietet sich an, zu Schreibwochen erfahrende Schreibende wie Promotionsbetreuende oder Personen anzusprechen, die bereits erfolgreich Paper in Journals veröffentlicht haben.

Hier mal ein Entwurf meiner Einladung:

Ich möchte Sie einladen, um den Teilnehmenden der Schreibwoche zu zeigen, welche Vielfalt des Schreibens zu guten Texten führt und dass Schreiben ein Prozess ist, in dem sich Schreibende entwickeln können. Ich würde mich freuen, wenn wir einen Blick auf Ihre Schreibprozesse und auch Ihre Lernprozesse im Schreiben werfen dürfen. Es wäre schön, wenn wir darüber sprechen können, wie Ihnen das Schreiben gelingt, aber auch was für Sie vielleicht sogar heute noch schwierig ist.

Dieser Teil sollte moderiert werden, damit die Schreibenden von den erfahrungen profitieren und ihr eigens schreiben reflektieren können. Eine Nachbesprechung ist hier auch sinnvoll.

Übergangsphasen und Pausenstrategien

Pausen: Schreibende benötigen nicht nur eine Eingewöhnungszeit, um sich auf die neue Umgebung und das Intensivschreiben einzustellen. Eine Pause in der Mitte der Woche, beispielsweise am Mittwochnachmittag, kann helfen, die Motivation und Konzentration für die restliche Zeit hochzuhalten. Solche Pausen ermöglichen es den Teilnehmenden, kurz durchzuatmen und regeneriert in die zweite Hälfte der Schreibwoche zu starten.

Das gilt sowohl für das Schreiben in der Gruppe als auch für die individuelle oder die Online-Schreibwoche.

Abschluss und Reflexion einer Schreibwoche

Eine Schreibwoche sollte immer mit einer Abschlussreflexion enden. Dies kann in Form eines gemeinsamen Gesprächs oder durch individuelle Reflexionsübungen geschehen. Ein Resümee darüber, was gut gelaufen ist und was verbessert werden kann, gibt wertvolle Hinweise für zukünftige Schreibwochen. Die Schreibenden können auch für sich selbst überlegen, wie sie ihre eigenen Schreibzeiten zukünftig noch besser gestalten können.

Fazit

Eine gut organisierte Schreibwoche kann für Promovierende und andere Schreibende ein mächtiges Werkzeug sein. Durchdachte Planung, Verbindlichkeit, angemessene Pausenzeiten und die richtige Ausstattung, gepaart mit Flexibilität und kollegialem Austausch, können eine Umgebung schaffen, die produktives Arbeiten ermöglicht und den Schreibprozess nachhaltig unterstützt.

Unterstützung für Schreibtage, Schreibwoche, Schreib-Event:

Schreibwoche Planen

Hier geht es zu den Schreibwochen (individuelle Buchung)