Die meisten werden schon einmal davon gehört haben, denn es gibt ihn schon mehrere Jahre  – den Schreibaschram. Ingrid Scherübl und Katja Günther bieten ihn jeweils einwöchig im März und im September an.

Ich schreibe hier mal vorsichtshalber, Werbung ohne Auftrag, weil ich hier etwas Werbung mache. Ich mache das aber aus Überzeugung und weil ich glaube, dass so eine Schreib-Möglichkeit wie der Schreibaschram für Promovierende eine gute Idee ist. Und weil ich insgeheim davon träume, einmal teilzunehmen. Leider überschneidet der Schreibaschram sich einmal jährlich mit der Schreib-Challenge für Promovierende, jetzt im März ist es zu kurzfristig für mich – aber er steht definitiv auf meiner Wunschliste!

Was ist der Schreibaschram?

Schreibaschram – konzentriert schreiben in einer Klostersimulation: Die Möglichkeit des konzentrierten Arbeitens an einem Schreibprojekt findet außerhalb der eigenen vier Wände in ruhiger Schreib-Umgebung statt. Die Schreib-Auszeit dauert eine Woche. Der Tag im Schreibaschram ist durchstrukturiert, so dass man in einen Schreib-Flow kommen kann. Schreib- und Pausenzeiten wechseln sich ab. Neben der freien Schreibzeit werden von Ingrid und Katja täglich kleine Workshops angeboten.

Warum der Schreibaschram gut funktioniert hat Katja Günther hier beschrieben:

Bitte mehr Stress: Eustress

Wer bitte liebt Stress? Wenn uns auf zu lange Zeit zu viele Anforderungen gleichzeitig beanspruchen, wenn uns die Dinge, die zu erledigen sind, bestürmen, dann erleben wir belastenden Stress, der auch als Distress bezeichnet wird. Dieser Stress macht krank — insbesondere, wenn er zum Dauerzustand wird.

Es gibt aber auch Eustress, den guten Stress, wie die griechische Vorsilbe eu verrät. Eustress ist ein den Körper und Geist stimulierender Zustand. Wie der Distress ist er ebenfalls durch die körpereigene Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol gekennzeichnet, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Eustress entsteht nicht wie der Distress aus langfristiger Überforderung, sondern wirkt sich quasi als „kurzer positiver Stress“ leistungssteigernd aus. Eustress fühlt sich kraftvoll und rauschhaft an, Du befindest Dich auf einer hohen Stufe von Effektivität und Geschmeidigkeit, alles galoppiert voran. Eustress ist ein Glücksgefühl.

 Auf den Schreib-Rausch folgt der Schreib-Kater.

Grundvoraussetzungen für den beflügelnden Eustress ist die intrinsische Motivation. Du hast also besonders gute Voraussetzungen, den Eustress als treibende und unterstützende Kraft zu spüren und zu nutzen, wenn Du aus Dir selbst heraus motiviert bist, wenn Deine momentane Aufgabe auch von Deinen Interessen und Werten geleitet ist. Entspricht das, was Du gerade schreibst, lehrst, in der Außenwelt vertrittst auch Deinem eigenen Forschungsanliegen? Wenn ja, dann kennst Du vermutlich diese Momente von Eustress beim Schreiben: Weggetreten und abgeschirmt von der Außenwelt in tiefer Versenkung widmest Du Dich Deinem Spezialthema. Konzentration und Fokus tragen Dich zu neuen Ideen und hoher Produktivität; jetzt gibt es nur noch Dein Denken und Schreiben. Wie in einer Art Trance bist Du so fokussiert, dass alles andere um Dich herum komplett verschwindet; keinen Hunger oder Durst, keine Müdigkeit, der gesamte Körper scheint verschwunden zu sein … Und irgendwann melden sich dann plötzlich doch wieder Dein Rücken und der knurrende Magen. Jetzt bist nicht nur unterzuckert und musst schnell auf Deine körperlichen Bedürfnisse eingehen, sondern fühlst Dich oft auch geistig wie ausgewrungen. Auf den Schreib-Rausch folgt ein „Schreibkater“ mit großer Unlust, es fällt dann schwer, wieder anzufangen… Ein ganz schön anstrengendes Auf und Ab. Für lange Schreibprojekte brauchst Du daher wohldosierten Eustress.

In unserer Klostersimulation, dem Schreibaschram, üben wir genau das. Die Teilnehmenden geraten immer wieder in diesen Zustand der rauschhaften beglückenden Versenkung ins eigene Schreiben, halten aber Maß durch die von der Tagesstruktur vorgegebenen klaren und regenerienden Pausen. Frei von Ablenkung können sie so ihre Kraft einsetzen, ohne sich zu erschöpfen – und praktizieren entspannte Produktivität. Sie sind im Eustress.

Katja Günther

ist Mitgründerin des Schreibaschram. Beim Verfassen ihres im Sommer 2019 erscheinenden Buches „Einladung zum Schreibleben in der Wissenschaft — Schreibproduktivität und Lebensqualität erhöhen“ konnte sie sowohl die treibende Kraft des Eustress als auch die Mühsal des Textfeinschliffs erleben. Vom 17.-23. 2019 März ist sie wieder als Coach im Schreibaschram aktiv. Ein paar Plätze sind noch frei. 

Schreibaschram – konzentriert schreiben

Na, dann nichts wie los zum eu-stressen!
Hier geht es zur Schreibaschram-Webseite und den Terminen. 

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