Erfolgreich Publizieren in der Promotion

Hier möchte ich das Buch:
„Erfolgreich publizieren. Grundlagen und Tipps für Autorinnen und Autoren aus den Sozial-, Erziehung-und Geisteswissenschaften“ von Barbara Budrich (2015), vorstellen.

Das Buch ist in der zweiten überarbeiteten Auflage erschienen und um die Themen „Publikation der Dissertation“ und „Veröffentlichen in Zeitschriften“ ergänzt.
Das Wissenschaftliche Publizieren ist ja bekanntlich ein Thema, mit dem sich besonders Promovierende mit einer Karriereoption in der Wissenschaft auseinandersetzen müssen. Bei der kumulativen Promotion ist das Thema „Wissenschaftlich Publizieren“ sogar schon vom ersten Tag an relevant.

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Erfolgreich Publizieren in der PromotionDas Publizieren in den Sozial-, Erziehungs-und Geisteswissenschaften hat sich verändert. In punkto Publikationsstrategie haben sich diese Disziplinen den Naturwissenschaften angepasst: mehr Zeitschriftenaufsätze, auch online, anstatt einer gedruckten Monografie. Zu beobachten ist ebenfalls, dass wissenschaftliche Qualifizierungsarbeiten, besonders Dissertationen vermehrt online publiziert werden.
Diese Veränderungen erfordern neue Publikationsstrategien und neues Wissen, wie erfolgreiches Publizieren funktioniert.

Für alle Promovierende der Sozialwissenschaften, der Erziehungswissenschaften und der Geisteswissenschaften, ob sie nun eine Monografie oder eine kumulative Promotion planen, bietet das hier besprochene Buch eine Übersicht mit vielen Infos zu den Themen „In welchem Medium und bei welchem Verlag publizieren“, „Wie publizieren“ und „Wie den Publikationsprozess gestalten“.

Gegliedert ist das Buch in drei Teile, nämlich:

  • Teil 1: Verlagskunde für AutorInnen
  • Teil 2: Redaktionelles und Typografisches, sowie
  • Teil 3: Die Kommunikation mit dem Verlag

Teil 1: Verlagskunde für Autor*innen

Wissenschaftliche Publikationen lassen sich aus Verlagssicht in Buchtypen einteilen, die eine unterschiedliche „Halbwertzeit“ haben und unterschiedlich kostendeckend kalkuliert werden können. So versprechen Lehr-und Handbücher höhere und längere Absatzerwartungen als zum Beispiel Tagungsdokumentationen, Dissertationen oder konzipierte Sammelbände.

Durch den Zuschnitt ihrer Veröffentlichung können Autoren und Autorinnen ihre Publikation hinsichtlich der Absatzerwartung und der Kostendeckung beeinflussen etwa, indem sie das Thema zuspitzen, als auch den Titel so formulieren, dass die Zielgruppe sich zum Kauf eingeladen fühlt.
Barbara Budrich gibt hier hilfreiche Tipps wie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Qualifikationsarbeiten oder Dokumentationen, Forschungsberichte oder Einführungen publizieren können. Autoren und Autorinnen können zum Beispiel durch den Inhalt und den Titel strategische Entscheidungen treffen, um die Annahme eines Buches beim Verlag zu steigern. Beim Publizieren geht es um eine Win-Win-Situation sowohl für Autor/Autorin als auch für den Verlag. Einerseits geht es darum, wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst vielen Personen zur Verfügung zu stellen und andererseits um einen hohen Verkaufserfolg zu erzielen. Das gelingt unter anderem durch eine Publikation, die ein wissenschaftlich aktuelles Thema in einem geeigneten Medium und Verlag zielgruppenspezifisch aufbereitet und entsprechend verpackt (Titel und Cover) und für Käufer zu einem erschwinglichen Preis angeboten wird.

Das Besondere an der Publikation einer Dissertation ist ihre typische Gliederung, denn Dissertationen enthalten zum Beispiel ein Kapitel zum Stand der Forschung und zum Forschungsablauf/methodischem Vorgehen. Dissertationen werden eher in kleinen Auflagen gedruckt und in den seltensten Fällen werden, laut Barbara Budrich (S. 57), mehr als eine zweistellige Anzahl von Dissertation verkauft. Es gibt viele Möglichkeiten eine Dissertation zu veröffentlichen und Barbara Budrich hebt hervor, dass es allerdings nur eine Veröffentlichungsform gibt, die eine wissenschaftliche Reputation verspricht, nämlich die Veröffentlichung der Dissertation in einem wissenschaftlichen Fachverlag.

Es wird in dem Kapitel weiter erläutert, wie der Ablauf zur Veröffentlichung der Dissertation ist und was Promovierende dabei beachten sollten. Es geht in dem Fall um die Wahl des Verlages, die Kontaktaufnahme, den Druckkostenzuschuss, das Lektorat und die zeitliche Dimension, die der Prozess des Publizierens der Dissertation in Anspruch nimmt. Interessant in diesem Kapitel ist übrigens auch das Thema Druckkostenzuschuss und die Fördermöglichkeiten der Publikation der Dissertation, bzw. generell das Thema finanzielle Fördermöglichkeiten für eine wissenschaftliche Publikation.
Im Buch enthalten ist auch ein Kapitel zum Thema „International Publizieren“, hier hilfreich, weil sich, so die Autorin, Internationales Publizieren vom Nationalen Publizieren in Deutschland unterscheidet. Das Vorgehen und die Besonderheiten werden erklärt und auch ein Muster eines so genannten „Verlags-Fragebogens“, der bei internationalen Verlagen üblich ist, wird exemplarisch vorgestellt.

Teil 2: „Redaktionelles und Typografisches“

Der zweite Teil des Buches enthält Informationen zur Gliederung einer Publikation, zum wissenschaftlichen Stil und zur Zitationsweise sowie der Visualisierung von Tabellen und Grafiken in einer wissenschaftlichen Publikation. Beispielsweise sollte beachtet werden, dass die Gliederung sowohl aufschlussreich als auch stringent ist, der wissenschaftlichen Stil unbedingt auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein muss und dass weniger Tabellen und Grafiken, mehr sind. Wichtig auch einheitliche Zitation und vor allem redaktionelle Einheitlichkeit zum Beispiel bezüglich der Abkürzungen. Eigentlich, so sollte man meinen, ist das selbstverständlich, in der heißen Phase des Veröffentlichens ist die Erinnerung trotzdem ganz sinnvoll und hier gut auf den Punkt gebracht.
Beschrieben wird auch der Prozess der Druckvorlagenerstellung und der Korrekturphasen. Als besonders hilfreich stellen sich hier die Informationen zum rechtlichen Umgang, zum Beispiel mit Grafiken heraus: Es müssen selbstverständlich Urheberrechtsgesetze und Persönlichkeitsrechte berücksichtigt werden. Das gilt sowohl bei Texten und Grafiken von anderen (Plagiat), aber auch für eigene, bereits veröffentlichte Materialien (Selbstplagiat).

Teil 3: Mein Verlag und Ich -Die Kommunikation mit dem Verlag

Der dritte Teil des Buches hilft bei der Planung des strategischen Vorgehens der wissenschaftlichen Publikation. Dabei geht es darum, wie man ein wissenschaftliches Manuskript so präsentiert, dass sich ein Verlag dafür interessiert. Auch wichtig ist das Kapitel, wie die rechtliche Gestaltung eines Vertrages zur Publikation aussehen muss, was zum Beispiel den Druckkostenzuschuss, Freiexemplare und im wissenschaftlichen Kontext eher selten, das Honorar, betrifft.

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Erfolgreich publizieren: Zusammengefasst

Insgesamt ist das Buch „Erfolgreich publizieren“ ein guter Ratgeber für Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen, da es viele hilfreiche Tipps zu den Prozessen des wissenschaftlichen Publizierens in Büchern und Zeitschriften und das Publizieren der Dissertation enthält. Zielgruppe sind alle, die sich am Anfang einer wissenschaftliche Karriere befinden, bzw. die sich am Anfang des Wissenschaftlichen Publizierens befinden. Das Buch ist aus der Sicht der Verlagsperspektive geschrieben. So kann die inhaltliche Unterstützung des Wissenschaftlichen Publizierens durch die Promotionsbetreuung und anderen Wissenschaftler/innen erfolgen und die Auseinandersetzung mit dem Verlag, die ebenfalls ein Aspekt des wissenschaftlichen Publizierens ist, wird durch das Buch beschrieben.

Was dieses Buch nicht abdeckt, ist das Elektronische Publizieren in der Wissenschaft, dass meiner Wahrnehmung nach immer mehr zunimmt. Ich persönlich halte einen einfachen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen auch deshalb für eine gute Idee, weil Wissen leicht zugänglich gemacht wird und die Verfügbarkeit von Publikationen für Studierende und besonders für Nachwuchswissenschaftler/innen immer ein großes Thema ist. Außerdem ist Elektronisches Publizieren schnell, kostengünstig und umweltschonend -allerdings in den Sozial-, Kultur-und Geisteswissenschaften, wie die Autorin auch im Buch anmerkt, eher nicht mit Reputation verbunden. Darum gibt es auch immer noch viele Promovierende, die ihre Dissertation nicht online publizieren, sondern ein Buch in einem wissenschaftlichen Fachverlag herausbringen.
Ich denke, wenn die wissenschaftliche Reputation am Ende des Promotionsprozesses nicht wichtig ist, und das ist für einige Promovierende, die nicht weiter in der Wissenschaft bleiben wollen oder können der Fall, wäre es dann aber überlegenswert die Dissertation online zu publizieren, statt sie in einem speziellen Dissertationsverlag zu publizieren. Übrigens kommt in dem Buch von Barbara Budrich das Thema  spezieller, auf Dissertationen spezialisierter Verlage vor – mein Fazit für die Dissertation wäre dann wohl: Entweder in einem wissenschaftlichem Fachverlag oder Online publizieren!

Außerdem weiß ich natürlich auch, dass gerade nach langen Jahren des Promovierens ein gedrucktes Buch in den Händen zu halten die Erfüllung aller Träume sein kann, schließlich hat man u.U. schon viele Jahre darauf hingearbeitet und das vielleicht sogar als Motivationshilfe in Coaching-Sitzungen visualisiert ;-). Für eine Karriere in der Wissenschaft empfiehlt es sich wohl heute noch, die Dissertation in einem wissenschaftlichen Fachverlag zu veröffentlichen, damit das entsprechende Renommee vorgewiesen werden kann.

Darum empfehle ich diesen Ratgeber gerne allen Personen, die wissen wollen, wie wissenschaftliches Publizieren und die Zusammenarbeit mit einem Verlag funktioniert. Besonders denen, die in den Sozialwissenschaften, den Erziehungswissenschaften und den Geisteswissenschaften promovieren. Alleine wegen der vielen hilfreichen Tipps ist dieses Buch schon top!

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Die Dissertation online publizieren oder ein gedrucktes Buch herausbringen?

beitrag Dissertation online oder als Buch publizieren

 

 

 

 

 

 

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