iIn den letzten Jahren meiner Tätigkeit als Coach für Promovierende und als Schreibtrainerin komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass Begeisterung die Dissertation, in Form von #dissliebe ein wesentlicher Faktor für den Erfolg und das Vorankommen in der Promotion ist.

Dissliebe: Was ich an meiner Dissertation liebe

Aus diesem Grund und weil Valentinstag ist, frage ich nun schon das zweite Jahr (Beitrag vom letzten Jahr hier), was Du an Deiner Dissertation liebst.  Auf meinen ersten Aufruf habe ich genau eine Antwort bekommen und so musste ich noch einen zweiten Aufruf starten. So bedanke ich mich bei Anna Maria, weil Karim, bei Dilek, bei Carola, bei Britta, bei Pia, bei Ute, bei Conny, Ria, Stefanie und Simon.
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Und danke an diejenigen, die mir rückgemeldet haben, dass das Nachdenken und/oder die  Beantwortung meiner Frage im Blog, im Podcast aber auch für sich selbst Energie freigesetzt hat.

,,,Bedeutung schaffen

Eine Dissertation zu schreiben, ein Forschungsprojekt durchzuführen, wichtige Ergebnisse zu erhalten ist immer auch ein Geschenk an die Welt, an die Menschen, die in ihr leben. Das in Promotionsprojekten entstandene Wissen kann ein Baustein gesellschaftlicher Veränderung sein, oder es gibt Menschen, die auf die Ergebnisse warten… Das wiederum kann im Promotionsprozess motivieren.  

„Ich liebe die Diss, weil sie mir das Gefühl gibt, dass ich etwas Wichtiges mache bzw. in der Gesellschaft leiste. Ich schreibe die Diss, weil durch das generierte Wissen gesellschaftliche Veränderungen angestoßen, das Leben von Menschen einfacher und das Miteinander in unserer heterogenen Gesellschaft emanzipierter werden soll.“ (Karima)

“ (…) Außerdem liebe ich daran, dass ich denke dass sie ein wichtiges gesellschaftliches Thema behandelt und meine Ergebnisse vielleicht ein kleines Mosaiksteinchen in der Nachhaltigkeitsforschung sein könnten.“ (Pia)

„Es ist einfach total verrückt, wie wissenschaftliches Arbeiten wirklich funktioniert, wenn mensch eben nicht nur darauf angewiesen ist, die Meinungen anderer zu rezipieren und zu überdenken, wie mensch es immer in Hausarbeiten getan hat, und dabei immer nur auf bereits ausgereifte, mehrmals überarbeitete, vermutlich von ähnlichen Krisen begleitete Forschungsarbeiten zurückgegriffen hat, die die Messlatte so hoch legen, dass es zu den wesentlichen Aufgaben einer Doktorarbeit gehört, daran nicht zu verzweifeln, sondern sich Schritt für Schritt an die Höhe heranzuarbeiten, und oben angekommen erstaunt ein „Huch, wie ist das denn passiert?!“ auszustoßen und es dann eben jeden Tag erneut zu feiern. Ich glaube, das liebe im Moment am liebsten mit meiner Arbeit. Vielleicht auch, weil es so frisch und neu ist, nach all den Talfahren.“(Jessica)

Entscheidungen treffen und lose Enden verknüpfen

Zu einer Dissertation gehört auch immer, das Forschungsfeld zu entdecken und selbstbestimmt zu entwickeln. Das ist nicht immer einfach, denn es birgt auch die Gefahr, falsche Wege einzuschlagen. Dennoch gibt die eigenständige Arbeit am eigenen Forschungsprojekt Energie für das vorankommen.

„Ich liebe an meiner Diss, 1) dass ich einfach vor mich hinarbeiten kann und zwar selbstbestimmt: Es ist meine Entscheidung, worum es geht und was hineinkommt, 2) mich  in dieses Thema zu versenken und darin abzutauchen, und 3) Verbindungen und Zusammenhänge plötzlich wahrzunehmen und zu erkennen, die vorher nicht „da waren“ oder einfach eben noch niemand gesehen hat!„(Ute)

Persönlichkeitsentwicklung und Weiterbildung

Eine Promotion ist immer eine gute Gelegenheit, auch über sich hinaus zu wachsen. Meistens weiß man das noch nicht, wenn man mit der Dissertation beginnt, letztendlich kann man sie nur beenden, wenn man sich darauf einlässt.

„Ich liebe die Diss, weil sie mich an meine Grenzen bringt, mich herausfordert zu wachsen, innovativ zu sein und im Kern mir beibringt auf mich selbst zu hören und meinem Wissen/Können zu vertrauen.! (Karima)

 „In diesem Sinne liebe ich an meiner Diss die Auseinandersetzung mit Themen, die mich wirklich interessieren und meinen Horizont erweitern. Irgendwie liebe ich es auch, meinen Schweinehund immer wieder zu überwinden. Und zu wissen, dass man in einer Gemeinschaft promoviert ist auch ein schönes Gefühl.“  (Carola)

Auf den Schultern von Ries:innen und mit ihnen zusammen

Alleine zu promovieren ist er anstrengend. Obwohl viele dieses große Projekt zunächst als Einzelkämpfer bzw. Einzelkämpferin begonnen haben, können auch Austausch und Netzwerke das promovieren positiv verstärken

 „Freiräume, Flexibilität, das Lernen, Zeit zum Entwickeln einer Idee (anders als im Rahmen von Lohnarbeit), Austausch mit spannenden Personen und ihrer Arbeit.“ (Britta)

„Und nicht zuletzt: vor diesem Hintergrund den großen Wert wirklich und so richtig zu erkennen, dass es so viele Menschen gibt, die diesen Prozess schon durchlaufen sind und mit ihrem Wissen mein Wissen überhaupt erst möglich gemacht haben.“ (Jessica)

Schreibübung Dissliebe

Sich jeden Tag zu erinnern und  zu entdecken warum und was liebenswert an der Dissertation ist, kann eine gute Möglichkeit sein, den Promotionsprozess bzw. den Schreibprozess zu bewältigen.

Schreibübung:

Nimm Dir ein Blatt Papier und einen Stift. Suche einen Ort, an dem Du 10 Minuten nicht gestört wirst.
Schreibe einen Brief. Formuliere den Brief aus der Perspektive Deiner Dissertation.
Stelle zunächst einen Timer auf 5-10 Minuten.
Beginne mit den Worten: Liebe:r Dein Name,
ich als Deine Dissertation möchte Dir hier sagen, was liebenswert an mir ist:

Und dann schreibst Du los. Schreibe ohne groß nachzudenken. Schreibe alles auf, was Dir einfällt. Mach keine Pause, setze den Stift nicht ab und lass die Worte aus dir rausströmen. Versetz Dich in die Lage Deiner Diss. Lass Dich drauf ein und Du wirst überrascht sein. versprochen!

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