Die Disputation ist ein wesentlicher Bestandteil des Promotionsverfahrens und dient der Verteidigung der Dissertation. Sie besteht in der Regel aus zwei Teilen: einem Vortrag und einer anschließenden wissenschaftlichen Diskussion.
Hier habe ich für Dich einige Tipps zusammengestellt, wie Du Dich auf Deine Disputation vorbereiten kannst. Wenn Du gut an die Fakultät oder die Universität angebunden bist, z.B. in der Wissenschaft arbeitest, wirst Du einige Tipps schon kennen, aber vielleicht ist es ja hilfreich diese Tipps zur Disputation einmal aufgelistet zu bekommen. Wenn Du berufsbegleitend (extern) promovierst, oder mit der Universität und den Abläufen in den Fakultäten nicht so viel zu tun hast, sind die Tipps vielleicht sogar ganz neu.
Wie Du Deine Disputation planen kannst
Der Begriff „Disputation“ bedeutet im Zusammenhang mit der Promotion „Verteidigung“ und hier ist konkret die mündliche Verteidigung der schriftlichen Doktorarbeit gemeint. In einem Gespräch, bzw. Streitgespräch zwischen Promovierenden und Prüfungskommission, wird inhaltlich über den Forschungsprozess, einzelne Teile der Forschung sowie über die Ergebnisse der Doktorarbeit diskutiert.
Was Du bei der Vorbereitung Deiner Disputation beachten solltest, habe ich hier im Folgenden zusammengestellt:
Ablauf nach Einreichung der Dissertation
1. Prüfung der Vollständigkeit aller eingereichter Unterlagen.
Das wird über den Promotionsausschuss oder das Dekanat geprüft.
2. Bestellung einer Kommission für die Promotionsprüfung.
Wie das geht, steht in der Promotionsordnung.
3. Versendung der Dissertation an Erstgutachter*in und Zweitgutachter*in sowie die gesamte Kommission
4. Eingang der Gutachten. Für die Dauer des Begutachtungsprozesses sind die Fristen aus der Promotionsordnung einzuhalten. Meist dauern die Gutachten für eine Dissertation aber länger.
5. Auslage der Dissertation.
Für die Auslage der Dissertation gibt es Fristen. Welche Fristen für eine Auslage gelten, kann man der Promotionsordnung entnehmen.
6. Disputation oder Rigorosum
Die Disputation (das Rigorosum) findet mit Disputationsvortrag oder Thesen nach entsprechender Auslage statt.
Disputation vorbereiten: Studiere die Promotionsordnung bezüglich der Disputation.
In der Promotionsordnung stehen Fristen, Ablauf des Promotionsverfahrens nach Einreichung der Dissertation und alles, was Du zu Deiner Disputation wissen musst.
In der Promotionsordnung ist ebenfalls die Zusammensetzung der Kommission angegeben, auch wer aus der Fakultät, anderen Fakultäten der Universität oder auch von anderen Universitäten als Kommissionsmitglied hinzugezogen werden kann.
Wenn Du in die Promotionsordnung schaust, wirst Du Deine Disputation gut vorbereiten können und weißt, was Du wann tun musst – oder kannst den/die Ansprechpartner/in im Promotionsausschuss konkret fragen.
Der Promotionsordnung ist ebenfalls zu entnehmen, wie sich die Gesamtnote der Dissertation berechnet, also wie sich der schriftliche und der mündlicher Teil Deiner Promotionsnote nach der Prüfung zusammensetzen. Dort kannst Du nachlesen, wie viel Einfluss Deine Disputation auf die Gesamtnote hat.
Ebenfalls steht in der Promotionsordnung, welche Leistungen Du in Deiner Disputation erbringen sollst. Oft ist vorgesehen, dass Du einen Vortrag hältst oder eine bestimmte Anzahl an Thesen zu Deinem Promotionsthema vorstellst. Um wie viele Thesen es sich handelt und wie lang der Vortrag dauern darf, ist ebenfalls in der Promotionsordnung geregelt.
Disputation vorbereiten: Informiere Dich darüber, wie die Kommission zusammengesetzt ist.
Normalerweise wird die Prüfungskommission durch den Promotionsausschuss zusammengestellt. Allerdings werden oft vorher auch die Promotionsbetreuer/innen um Vorschläge für die Prüfungskommission gebeten. Manchmal, je nach Promotionsordnung, ist es möglich, dass Doktoranden/innen selbst einen oder mehrere Mitglieder für die eigene Prüfungskommission vorschlagen können.
Wenn Du die Mitglieder deiner Prüfungskommission kennst, die an Deiner Disputation teilnehmen, kannst Du Dich besser darauf vorbereiten.
Recherchiere, welche Forschungsschwerpunkte sie haben und mit welchem Blick sie dementsprechend auf Deine Forschung schauen werden.
Disputation vorbereiten: Lies die Gutachten der Promotionsbetreuenden genau.
In den Gutachten Deiner Promotionsbetreuungen findest Du die Noten Deiner Dissertation. In den Gutachten findest Du auch das Lob und die Kritik, die Deine Gutachter/innen an Deiner Dissertation haben. Dort kannst Du sehen, ob Du bei der inhaltlichen Konzeption Deines Disputationsvortrages etwas Besonderes beachten solltest. Du könntest beispielsweise die Kritik an deiner Dissertation ausräumen (also: Dich verteidigen). Vor allem erfährst Du, was den Promotionsbetreuungen positiv aufgefallen ist. Entscheide nach Kenntnis der Gutachten, wie Du Deinen Disputationsvortrag konzipierst, welche Themen Du intensiver behandeln und begründen möchtest und welche Du lediglich erwähnst.
Disputation vorbereiten: Konzipiere Deinen Vortrag NICHT entlang der Gliederung Deiner Promotion.
Oft ist es keine gute Idee, den Vortrag für Deine Disputation so aufzubauen, dass er chronologisch der Dissertation ähnelt. Grund dafür ist, dass Du für einen Vortrag nur eine begrenzte Zeit, oft sind es 20 oder 30 Minuten, zur Verfügung hast. Die Dissertation von vorne bis hinten abzuarbeiten würde zu viel Zeit kosten, also musst Du vorher auswählen, auf was Du Dich im mündlichen Teil beziehen willst.
Beispielsweise kannst Du damit anfangen zu erläutern, wieso Du Dich mit diesem Thema beschäftigt hast, welche wissenschaftliche Relevanz es anfangs gegeben hat, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und/oder wem Deine Forschung nutzt. Welche Ziele hattest Du und in welche Kontexte war Deine Forschung eingebunden. In der Disputation kannst Du anfangs auch erwähnen, dass es eine biografische Gegebenheit gegeben hat, sich mit dem Thema zu beschäftigen (falls es eine gab). Erläutere, wie Du auf die Forschungsfragen gekommen bist und nach welchen Kriterien oder auf welcher Grundlage Du diese entwickelt hast.
Stelle Deine Erkenntnisse nachvollziehbar dar und wähle aus, welche Du exemplarisch näher erläuterst. Hier ist noch ein Extra-Blogbeitrag dazu: https://coachingzonen-wissenschaft.de/disputationsvortrag/
Disputation vorbereiten: Informiere Dich vorher über Raum und Technik.
Falls Du mit den örtlichen Gegebenheiten in der Universität nicht so vertraut bist, informiere Dich vor der Disputation darüber, wo diese stattfinden wird. Besichtige den Raum und schaue, welche technischen Möglichkeiten gegeben sind, bzw. was Du mitbringen musst, beispielsweise Beamer, Overheadprojektor, Flipchart oder ähnliches. Recherchiere, wieviel Zeit Du vor der Disputation zur Verfügung hast, um den Du Raum vorzubereiten.
Disputation vorbereiten: Besuche vor Deiner Disputation andere Disputationen.
Bereite Dich auf Deine Disputation vor, indem Du Disputationen von Kollegen/innen besuchst. Wichtig ist es, dass es Disputationen sind, die in Deiner Fakultät stattfinden. Die Gestaltung von Disputationen ist so unterschiedlich, dass sich schon Disputationen verschiedener Institute einer Fakultät unterscheiden. Kündige Dich unbedingt vorher an, bzw. frage Kollegen/innen, ob sie mit Deiner Teilnahme einverstanden sind. Zum Teil sind Disputationen sowieso (hochschul-) öffentlich, dennoch ist es für diejenigen, die ihre Arbeit gerade verteidigen, angenehmer zu wissen, wer und warum jemand anwesend ist.
Besuche ruhig zwei bis drei Disputationen vorher, nicht jede Disputation ist gleich und Du kannst viel lernen! Schau Dir auch die Kommissionsmitglieder genauer an, denn möglicherweise nehmen einige von ihnen auch an Deiner Disputation teil.
Disputation vorbereiten: Probe den Vortrag und hole Dir ein Feedback.
Falls es so ist, dass Du laut Promotionsordnung in Deiner Disputation einen Vortrag halten musst, übe ihn gut ein.
Bewährt hat sich, den Vortrag als Probevortrag in einem kleinen Kreis anderer Promovierender zu halten und ein Feedback zu bekommen. Gut ist es, wenn Du ein Feedback auf die Struktur des Vortrages, der Sprache, die Foliengestaltung, die eigene Zugewandheit zum Publikum im Besonderen zur Kommission, Lautstärke und Tempo des Vortrages und die Körperhaltung, bekommst.
Auch hier unterscheiden sich die einzelnen Fächer, Fakultäten und Institute, darum ist es sinnvoll, Kollegen und Kolleginnen des eigenen Faches für einen Probevortrag einzubeziehen.
Es ist auch gut, den Probevortrag relativ kurz vor der eigentlichen Disputation zu halten und nicht schon Wochen vorher. So bist Du schon sicher, auf was Du Dich im Vortrag beziehen wirst und die Simulation ist nah an der Wirklichkeit. Und aus der Erfahrung in der Beratung, bzw. dem Coaching von Promovierenden kann ich Dir versichern, dass auch die Simulation einen Tag vor der Disputation erfolgsversprechend ist! (Okay, Du bekommst nicht viel Schlaf, wenn Du nachts vorher noch einiges umstellen willst, ist aber alles schon erfolgreich!!! vorgekommen 🙂
Disputation vorbereiten: Kleidung im Disputationsvortrag.
Recherchiere, ob es für die Disputation eine besondere Kleiderordnung gibt. Es gibt Disputationen, da kommt man so wie immer und andere, bei denen man sich besonders schick macht. Am besten bekommst Du heraus, wie das in Deiner Fakultät ist, wenn Du jene fragst, die vor Dir an der Reihe waren oder aber, wenn Du vorbereitend auf Deine eigene Disputation zwei bis drei Disputationen Deiner Kollegen/innen besuchst.
Disputation vorbereiten: Lass die Party, den Umtrunk, oder Ähnliches direkt nach der Disputation von anderen vorbereiten.
Oft gibt es direkt nach der erfolgreichen Disputation einen Sektumtrunk, Kaffee oder Ähnliches. Wie das üblicherweise in Deiner Fakultät, bzw. im Institut oder am Lehrstuhl gehandhabt wird, erfährst Du durch Fragen oder das Besuchen anderer Disputationen.
Da Du wahrscheinlich vor Deiner Disputation andere Dinge zu tun hast, als den Umtrunk nach der Disputation vorzubereiten, kannst Du das „auslagern“, beispielsweise an Kollegen/innen oder aber an Gäste, die nicht an der Disputation, sondern nur an der anschließenden kleinen Feier teilnehmen.
Coaching für deine Disputation
Ich habe hier ein Onlinecoaching für Deine Disputation bzw. deine Online-Disputation entwickelt. ich möchte Dir damit mehr Sicherheit für Deine Abschlussprüfung geben.
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Was ist eine Disputation?
Der Begriff „Disputation“ bedeutet im Zusammenhang mit der Promotion „Verteidigung“ und hier ist konkret die mündliche Verteidigung der schriftlichen Doktorarbeit gemeint. Oft wird ein Vortrag gehalten, es können aber auch Thesen eingereicht werden.
Was ist eine Promotionskommission?
Mit Promotionskommission ist oft die Prüfungskommission für die Promotionsprüfung gemeint. Die Promotionsordnung schreibt vor, wie sie gebildet wird. Meist besteht sie auch erstgutachter*in, Zweitgutachter*in, Kommissionsvorsitz und Protokollant*in.
Wie konzipiere ich den Disputationsvortrag?
Am besten konzipierst Du den Promotionsvortrag nicht entlang der Gliederung. Über den Disputationsvortrag habe ich einen Blogbeitrag geschrieben. Dort bekommst Du mehr Infos: https://coachingzonen-wissenschaft.de/disputationsvortrag/
Was passiert, nachdem ich die Dissertation eingereicht habe?
1. Prüfung der Vollständigkeit aller eingereichter Unterlagen.
Das wird über den Promotionsausschuss oder das Dekanat geprüft.
2. Bestellung einer Kommission für die Promotionsprüfung.
Wie das geht, steht in der Promotionsordnung.
3. Versendung der Dissertation an Erstgutachter*in und Zweitgutachter*in sowie die gesamte Kommission
4. Eingang der Gutachten. Für die Dauer des Begutachtungsprozesses sind die Fristen aus der Promotionsordnung einzuhalten. Meist dauern die Gutachten für eine Dissertation aber länger.
5. Auslage der Dissertation.
Für die Auslage der Dissertation gibt es Fristen. Welche Fristen für eine Auslage gelten, kann man der Promotionsordnung entnehmen.
6. Disputation oder Rigorosum
Die Disputation (das Rigorosum) findet mit Disputationsvortrag oder Thesen nach entsprechender Auslage statt.