In diesem Beitrag beleuchte ich die Frage, welche Art von Beiträgen für eine wissenschaftliche Tagung für Promovierende geeignet sind. Eine promovierende Person fragte, nach welchen Kriterien sie entscheidet, ob sie ein Abstract für einen Vortrag, ein wissenschaftliches Poster oder einen Workshop einreicht.

Call for papers in der Promotion 1080 × 608

call for papers – was soll ich einreichen?

„Ich habe ein interessantes Call for Papers gesehen. Zur Auswahl stanen mehrere Beitragsformate. Wie entscheide ich, welchen Beitrag ich einreichen soll, beispielweise einen Vortrag oder ein Poster? Das war die Frage in einem Coachingzonen-Workshop.

Was ist ein call for paper / cfp?

Ein call for paper bzw. call for participation (cfp) wird ausgeschrieben, wenn eine wissenschaftliche Tagung, eine wissenschaftliche Konferenz oder eine Ausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift geplant sind. Forschende haben dann die Gelegenheit, mit einem Beitrag aus ihrer Forschung auf diese Ausschreibungen zu reagieren und sich mit ihren Forschungsprojekten zu präsentieren.

Wenn die Beiträge durch die Forschenden eingereicht werden, werden sie begutachtet. Dann werden für die Konferenz oder Zeitschrift passenden Beiträge duch ein Review ausgewählt. Diese Reviews sind bei Zeitschriften oft „blind“ entweder sind den Gutachtenden die Autor:innen bekannt oder die Autor:innen kennen die Gutachter:innen nicht, das ist dann „double blind“.

Bei Konferenzen in der Wissenschaft entscheiden die Veranstalter:innen bzw. Ausricher:innen der Konferenzen über die Beitrage, aber auch hier können Beiträge in einem Peer-Review-Verfahren begutachtet werden.

Wo erfahren Promovierende von cfp´s

call for papers werden meist auf Webseiten, beispielsweise über die Veranstalter*innen der Konferenzen, den Fachgesellschaften, Mailinglisten und in Fachzeitschriften veröffentlicht.

Wenn Du mehr Call-for-papers sehen möchtest. solltest Du Dich also in fachspezifische Mailinglisten eintragen und einschlägige Newsletter abonnieren. Hier könnte es auch sinnvoll sein, beispielsweise über Deinen Twitter-Account entsprechenden Forschenden zu folgen. Manchmal erfährt man da sogar bereits vor Ausschreibung des cfps, dass eine Tagung geplant ist

Wie kann ich mich auf CFPs bewerben

Wie das Bewerbungsverfahren auf einen Call abläuft, kannst Du der Ausschreibung selbst entnehmen. Du solltest die Ausschreibung wirklich gründlich lesen und dann überlegen.

Üblicherweise reichst Du ein Abstract für ein call for papers ein. Im call for papers selbst ist vermerkt, dieses genau dieses aussehen soll, welche Fragen beantwortet werden sollen, wie es gegliedert sein soll und wie viele Zeichen es umfassen darf.
Du solltest darauf achten, die maximale Zeichenanzahl nicht zu überschreiten und alle Inhalte die verlangt werden auch wirklich abbilden.

Achte darauf, dass Dein Abstract das Konferenzthema genau trifft.

Auf welche Diskurse gehst Du ein? Welche Argumente bedienst Du und welche Position vertrittst Du?

Was genau präsentierst Du? Welche Inhalte, welche Theorien und welche Methoden verwendest Du? Zu welchem Schluss kommst Du?

All das sind Fragen, die Du Dir beim Verfassen stellen solltest und die Du im CfP beantwortest. Achte darauf, dass Du den CFP gut analysierst und dass Dein Thema passend für die Ausschreibung ist.

Formate werden auf wissenschaftlichen Tagungen

Auf wissenschaftlichen Tagungen werden unterschiedliche Formate der Beteiligung angeboten. Das bedeutet, dass Du entscheiden musst, welches Präsentationsformate Du bedienen möchtest.

In einem Vortrag solltest Du Dein Thema präsentieren können und schon Ergebnisse vortragen.

In einer Posterpräsentation gibst Du einen Überblick über Deine Forschung. Ein Poster sollte also für sich stehen können und ohne Erklärung funktionieren. Zwar gibt es bei wissenschaftlichen Konferenzen oft einen „Posterwalk“, bei dem Poster Interessierten vorgestellt werden können, den Großteil der Konferenz werden die Poster ohne Erklärung aushängen. Dann müssen die Poster für sich stehen und aussagekräftig sein. Poster eignen sich sehr gut, um Forschungsprojekte vorzustellen.

Workshops auf Konferenzen richten sich eher ein Praktiker und Praktikerinnen und zeigen die Anwendung der Forschung an praktischen Beispielen. Dort können Erkenntnisse angewendet und weitergegeben werden.

Auf wissenschaftlichen Tagungen werden häufig noch weitere Formate angeboten. Das sind beispielsweise Sektionstreffen, ad hoc Gruppen, Diskussionsformate oder weitere Arbeitsgruppen.

Gibt es in dem CFP einen Slot, der extra für Promovierende angeboten wird? Schau unbedingt nach und bewirb Dich dort. Das ist auch eine prima Gelegenheit, Kontakte zu anderen Promovierenden, Forschenden in Deiner Disziplin zu knüpfen.

Nach welchen Kriterien entscheide ich, was ich einreiche?

Wenn Dein Thema zum Tagung-bzw. Kongressthema passt, musst Du die Entscheidung treffen, ob Du einen Vortrag, ein wissenschaftliches Poster oder einen Workshop bei der wissenschaftlichen Konferenz einreichst.

Dazu solltest Du herausfinden, ob generell vorgesehen ist, dass bei dieser Tagung Promovierende einen Vortrag einreichen können. Darum solltest Du mit Deiner Promotionsbetreuung oder mit anderen Wissenschaftler*innen sprechen und diese auch um Tipps bitten.

Falls Vorträge üblicherweise Professoren und Professorinnen vorbehalten sind, wäre es Quatsch sich auf einen Vortrag zu bewerben

Dann ist die Frage, wie viel Zeit Dir zur Verfügung steht, einen Vortrag, ein Poster oder einen Workshop vorzubereiten. Sicher brauchst Du für alle Beiträge ausreichend Zeit. Vielleicht fällt Dir ein bestimmtes Beitragsformat leichter?

Der Vortrag oder das Poster und auch der Workshop müssen zur Abgabefrist des calls noch nicht komplett vorbereitet und fertig sein. Wenn Du Deinen Beitrag bei der Konferenzorganisation einreichst, solltest Du aber alles gedanklich bereits durchgespielt haben, damit Du zu dem Zeitpunkt der Konferenz auch ganz sicher fertig bist

Hast Du schon Ergebnisse, die Du in einem Vortrag präsentieren kannst? Auch hier kann ein Gespräch mit der Promotionsbetreuung und/oder anderen Forschenden hilfreich sein.

Möchtest Du Dein Forschungsprojekt vorstellen und einen Überblick über Dein Forschungsprojekt geben? Dann hast Du vielleicht auch noch gar nicht so viele Ergebnisse und ist gerade erst mit der Promotion begonnen? Dann ist ein wissenschaftliches Poster er die richtige Wahl.

Und schließlich spielt auch das Ziel, dass Du mit diesem Beitrag verfolgst eine Rolle. Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Thema und welches persönliche Ziel, beispielsweise im Hinblick auf Deine spätere Berufstätigkeit/Karriere verfolgst Du?

Welches Format eignet sich am besten, Dein Forschungsprojekt zu präsentieren? Wo können die Teilnehmenden der Tagung die besten Erfahrungen machen und vielleicht sogar Dein Forschungsprojekt vorantreiben? Mit Kommentaren und Fragen nach einem Vortrag? Oder in Diskussionen während der Posterpräsentation? Vielleicht können Sie auch als Teilnehmer oder Teilnehmerin in einem Workshop die Praxistauglichkeit Deiner Forschung testen bzw. diskutieren und Dir ein Feedback für Deine weitere Forschung geben?

Bist Du eher Trainer oder Trainerin oder hast viel Erfahrung mit Workshops? Dann ist es sicher von Vorteil einen Workshop anzubieten.

Alles in allem solltest Du die Idee, auf eine Ausschreibung zu reagieren mit Personen besprechen, die Erfahrungen haben. Egal, was du einreichst, ich wünsche Dir viel Spaß und Efolg! Trau Dich!

Wie viele Konferenzen sollte ich besuchen?