Visualisieren ist auch in der Wissenschaft ein wichtiges Thema. In der Forschung, in Präsentationen, bei der Zusammenarbeit in Projekten und anderen Teams geht es um Vermittlung von Wissen, Kompetenzen sowie die Entstehung und Umsetzung von Ideen. Da kommt das Buch bikablo posters gerade recht, weil es als visuelles Wörterbuch inspiriert.
Als Blogbeitrag lesen und als Podcast hören
bikablo posters auch in der Wissenschaft
Ich werde das Buch mit Blick auf die Arbeit in der Wissenschaft vorstellen.
Menschen, die in der Wissenschaft bzw. in Hochschulen arbeiten, sind nicht die eigentliche Zielgruppe des Buches, bikablo posters ist eher für Coaches und Trainer:innen geschrieben – aber ich kanns mir in der Lehre und in der Promotion (oft ist es ja beides) sehr gut vorstellen.
Ich bespreche das Buch aber hier im Blog und im Podcast, weil ich mir das Buch auch ganz gut der Wissenschaft vorstellen kann.
Und dann gibt es ja auch noch die Leute in der Wissenschaft, die nicht als Forschende, sondern im Wissenschaftsmanagement bleiben, oder aber die Wissenschaft verlassen.
Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist, dass es zweisprachig geschrieben ist, nämlich Deutsch und Englisch.
Flipcharts, Methodenplakate und Bildwelten
Das Buch ist Ende 2020 erschienen und so fast druckfrisch in meinem Einkaufswagen gelandet.
Es ist ein Buch über das Gestalten von Flipcharts bzw. Plakaten, die man ja nicht nur in der Lehre, sondern auch im Promotionskolloquium bzw. anderen Gelegenheiten bei denen man seine Dissertation vorstellt, beispielsweise Vorträgen, eine Quelle der Inspiration.
Auch bei der Konzeption des Forschungsvorhabens ist Vsualisierung bereits sinnvoll und auch im weiteren Verlauf des Promotionsprojektes kann das Buch nützlich sein. Visualisieren ist eine wunderbare Form, Gedanken aufs Papier, oder digital z.B. aufs Tablet oder IPad zu bringen.
Visualisieren zum Lesen und verstehen
Mir hilft visualisieren vor allem auch dabei, Texte zu lesen und zu verstehen. Ich nehme mir den Text, ein Blatt Papier (oder mein iPad) und versuche viel zu visualisieren.
Das bedeutet nicht, dass ich Texträtsel oder Suchbilder erstelle, aber dort wo Prozesse oder Reihenfolgen beschrieben, wo Unterscheidungen sichtbar gemacht werden sollen, kann ich das mit einem Bild besser verstehen. Ich male übrigens immer unglaublich viele Pfeile, wenn ich Zusammenhänge entdecke.
Bevor es in diesem Buch richtig losgeht, werden zwölf wichtige Tipps zum Umgang mit Stiften, zur Proportion von Buchstaben und zur Zusammenstellung von Farben gegeben. Beispielsweise braucht man gar nicht so viele Farben und es müssen auch nicht immer alle Farben verwendet werden.
Weil das Buch vom bikablo-Team Köln bzw. von der Firma Neuland ist, beziehen sich viele Tipps auf die Verwendung von Neuland-Markern. Völlig in Ordnung, meiner Meinung nach, weil das einfach auch die besten sind. Ich habe selber in den letzten 20 Jahren schon viel ausprobiert, aber an Neuland-Markern kommt man, das ist meine Erfahrung, nicht vorbei.
Visuelle Vokabeln und Flipcahrt – Klassiker
Zunächst werden einige wichtige visuelle Vokabeln vorgestellt. Verschiedene Formen helfen bei der Erstellung eines jeden Gegenstands, ähnlich wie Buchstaben dabei helfen, Wörter zu bilden.
Die Vorbereitung für das Erstellen von Flipchart, Bild- oder Methodenplakaten ist dann abgeschlossen und es kann losgehen: die Flipchart-Klassiker werden neu entworfen. Zahlreiche Templates geben Impulse für eigene Flip Charts. Man kann sie einfach nur abmalen und mit eigenen Ideen bzw. Themen vervollständigen.
Bildplakate erstellen
Dann werde die zehn besten wie bikablo-Bildplakate vorgestellt. Mit vorgestellt meine ich natürlich, dass sie als Bild vorgestellt werden und die Erstellung erklärt wird.
Bildplakate können hier Vorlagen sein, die beispielsweise in Lehrveranstaltungen, Workshops oder in Coachings mit Stiften mit Post-Its oder aber mit Text vervollständigt werden können. Man macht quasi eine Vorlage und vervollständigt das dann in der Interaktion mit Studierenden oder etwa im Promotionskolloquium. Bei den Vorlagen handelt es sich u.a. um Wege, Berge Reisen per Boot oder Ballon, sowie Bäume, Wasserwelten oder Eisberge. Und es gibt es noch viel mehr Vorlagen für Bildplakate, die je nach Lernziel oder gewünschtem Ergebnis in der Veranstaltung genutzt werden können.
Sieben Schritte um Arbeitsplakate zu entwickeln
Im vierten großen Teil des Buches findet man dann eine gute Anleitung, um Arbeitsplakate zu entwickeln. Sieben Schritte sind dafür notwendig, als erstes wird der Kontext geklärt, als letztes wird das Plakat getestet. Übrigens bin ich im Buch nur zum 6. Schritt gekommen, der siebte wurde nicht mehr erwähnt. Komisch? Wahrscheinlich sollte der 7.Schritt das Überarbeiten nach dem Test sein? So hätte ich es gemacht.
Mit oder ohne 7. Schritt, in diesem Teil des Buches sehe ich ganz viel Potenzial für die Entwicklung von wissenschaftlichen Postern oder Plakaten, die zur Diskussion des eigenen Promotionsprojekts dienen können.
Methoden-Templates
Der nächste Teil sind dann die Methodentemplates. Dabe beziehen sich die Methoden auf Methoden, die im Coaching, in Projektplanung und Projektmanagement, in Analysen, Strategien und Leitbildern eingesetzt werden. Dahinter steht die Idee des Storytellings bzw. des Visual-Storytellings. Auch hier werden viele Ideen in Bildern vorgestellt und dann mit Texten erklärt. Hier bekommt man wirklich viele Ideen,auch um Zeitpläne bzw. Projektpläne für die Dissertation, aber auch alles andere zu gestalten.
Bildwelten
Im letzten Teil des Buches werden Bildwelten für visual storytelling und graphic recording vorgestellt. Um Geschichten zu erzählen, chronologische Prozesse abzubilden oder aber auch die wichtigen Botschaften mitzuteilen wird diese Form von Visualisierung genutzt.
Als Vorlagen werden hier Umgebungen wie Stadt, Berglandschaft, Landkarte u.v.m. herangezogen. So können mit Bildern und Metaphern Wege oder Entscheidungen aufzeigt, oder Mindmaps interessant gestaltet werden. Beim „visual storytelling“ und „graphic recording“ geht es darum, wesentliche Inhalte zu visualisieren und auf den Punkt zu bringen. So werden Kontexte in Raum und Zeit und in ihrer Richtung sichtbar gemacht. Komplizierte Zusammnehänge werden leicht nachvollziehbar und regen zum mit- und nachdenken an. Dabei kann das Ziel sein, Interesse zu wecken. Einerseits sagt ein Bild mehr als 1000 Worte und andererseits kann es auch richtig Spaß machen einen Text visuell zu erschließen.
Kaufen!
Insgesamt bietet das Buch eine wirklich große Auswahl an Inspirationen für Lehrveranstaltungen bzw. Workshops, oder andere Veranstaltungen in denen etwas vermittelt oder erarbeitet werden soll. Das eigene Wissen und wissenschaftliche Erkenntnisse können nicht nur der eigenen wissenschaftlichen Community, sondern auch anderen Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen sowie allen Interessierten vermittelt werden.
reinschauen: https://bikablo.com/blog/2020/12/08/hurra-bikablo-posters-ist-da/
Das Buch für alle Leute geeignet ist, die Spaß am gestalten und umsetzen haben. Entspannen können sich alle, die denken, dass sie entweder nicht kreativ genug oder vermeintlich mit dem Stift nicht geschickt genug sind. Es ist wirklich einfach, denn schließlich denken und erinnern sich Menschen vornehmlich in Bildern. Außerdem kann man zur Not etwas abmalen, Inspiration wird genug geboten.
Das Buch hilft dabei, Prozesse abzubilden und Zusammenhänge sichtbar zu machen.
Vor allem bietet das Buch Ideen für eine neue Art des Präsentierens, auch in der Wissenschaft. Ob es nun wissenschaftliche Poster sind, der Stand der wissenschaftlichen Arbeit zur Diskussion steht, oder neue Ideen für weitere Forschung entwickelt werden sollen, das Buch bietet hier gute Impulse. Ich sehe in dem Buch aber auch eine Chance für kooperative und innovative Arbeit zwischen Wissenschaftler:innen, Lehrenden und Studierenden.