Foto: depositphotos/Londondeposit
Statistik für die Promotion
Es gibt tatsächlich einige Unterstützungsangebote, auf die Promovierende zurückgreifen können. Obwohl man theoretisch im Studium alle wesentlichen Kompetenzen zum Verfassen einer Promotion gelernt hat, kann es sein, dass während der Promotionsphase Fragen auftreten. Das gilt auch für die Forschungsmethoden, beispielsweise für den Einsatz statistischer Methoden.
Das hat nichts damit zu tun, dass man etwa im Studium nicht aufgepasst hätte, sondern dass man in der Promotion wesentlich mehr in die Tiefe gehen muss und demzufolge Probleme entdeckt, die während des Studiums unentdeckt blieben.
Darum ist es gut, dass es Möglichkeiten der Beratung für Promovierende gibt. Für die inhaltliche Beratung ist die Promotionsbetreuung zuständig. Da dürfen und sollen sich Beratende nicht einmischen. Dennoch kann es vorkommen, dass Anlässe zur Beratung gibt, die auch die Promotionsbetreuung oder andere Stellen der Universität nicht anbieten. Oft fehlen aber auch spezielle Angebote für Promovierende, die für die Phase der Promotion zeitlich oder inhaltlich passen.
Darum ist es gut, dass es solche Menschen wie Daniela Keller gibt. Sie unterstützt Promovierende als statistische Beraterin in allen Fragen der quantitativen Datenanalyse. Sie hat Diplom-Mathematik studiert und schon während des Studiums begonnen, Studenten anderer Fachrichtungen zur statistischen Auswertung zu beraten. Daraus hat sie später einen Beruf gemacht und arbeitet nun seit über 4 Jahren (schon über 10 Jahre nebenberuflich) als statistische Beraterin. Sie bietet kostenlose Webinare und einen Onlinekurs mit dem Titel „Die Statistik für Deine Abschlussarbeit – mit SPSS“ an.
Hier stelle ich Daniela Keller in einem Interview vor
Welche Art von Unterstützung bietest Du für Promovierende an?
Promovierende, die mit quantitativen Analysen arbeiten, unterstütze ich bei allen Fragen zur Statistik – von der Studienplanung, Fragebogenerstellung, Fallzahlermittlung, Fragebogenerstellung über die Auswertung bis hin zur Darstellung und Interpretation. Dabei gebe ich Hilfe zur Selbsthilfe, ich beantworte also Fragen, gebe Feedback zur Methodenauswahl und zur Interpretation der Ergebnisse und erstelle Anleitungen für die Auswertung mit der Statistiksoftware.
Welche Workshops bietest Du an?
Aktuell habe ich meinen großen Onlinekurs zur Statistik für die Abschlussarbeit mit SPSS im Angebot, der erstmalig am 20. März 2017 startet. Zudem halte ich regelmäßig Workshops an Hochschulen, die aber meist auf die Teilnehmer aus Graduiertenschulen beschränkt sind. Als offenes Angebot offline findet am 6. und 7. Mai 2017 eine Forschungswerkstatt mit mir an der Management-Akademie in Weimar statt, die sich auch speziell an Studenten und Doktoranden richtet.
Ab 6. März 2017 veranstalte ich außerdem eine kostenlose dreiteilige Webinarreihe.
Was kann man sich unter so einer Webinar Reihe vorstellen?
Sie besteht aus drei Webinaren, in denen ich auf unterschiedliche Themenbereiche zur Statistik für die Abschlussarbeit eingehe und auch die Fragen der Teilnehmer beantworte. In dem Webinar, das man sich ähnlich wie ein Seminar nur eben online vorstellen kann, sehen und hören die Teilnehmer mich. Ich halte eine Präsentation und zeige Slides dazu. Die Teilnehmer sind nicht zu sehen und zu hören, können aber über den Chat mit mir kommunizieren und dort Fragen stellen oder auf meine Fragen antworten. Der Link zur Webinarreihe
Wie bist Du darauf gekommen, ein Unterstützungsprogramm für Absolventen und Absolventinnen zu erstellen?
Ich habe gemerkt, dass ein großer Bedarf an gut aufbereitetem Statistikwissen besteht, vor allem für die Erstellung von Abschlussarbeiten. Ich schreibe ein Blog, in dem ich kleine Statistikthemen möglichst verständlich und anwendungsorientiert aufbereite. Das wird sehr gut angenommen und mir werden auf diesem Weg immer mehr Fragen gestellt. Bei meinen Einzelberatungen habe ich außerdem gemerkt, dass die Abläufe für die statistische Auswertung gut in eine Schritt-für-Schritt-Abfolge zu bringen sind und es meinen Kunden sehr viel hilft, durch diesen Ablauf von mir begleitet zu werden. Außerdem arbeite ich mit fast allen Kunden rein online und per Telefon zusammen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß also, dass die Begleitung über längere Zeit, mit gut aufbereiteten Unterlagen und aus der Ferne sehr gute Ergebnisse für meine Kunden liefert. So entstand die Idee, einen Onlinekurs zu dem Thema zu entwickeln. In dem Onlinekurs begleite ich eine Gruppe von Studenten und Doktoranden über 16 Wochen bei der Erstellung der Statistik für die Abschlussarbeit mit SPSS.
Für welche Fächer bietest Du Unterstützung an?
Ich biete für Promovierende aller Fächer Unterstützung an, ich arbeite über alle Disziplinen hinweg. Als Software verwende ich zur Analyse selbst SPSS und R, so dass ich zu diesen beiden Programmen auch berate. Wenn jemand andere Software benutzt, berate ich rein methodisch, also ohne Anleitung zur Umsetzung mit der Software.
Arbeitest Du auch außerhalb des Wissenschaftsbereiches?
Ja, ich habe auch Unternehmen als Kunden. Dort geht es häufig um Marktforschung, Forschung und Entwicklung, Controlling oder Big-Data-Analysen.
Ist es eigentlich erlaubt, dass Promovierende sich bei der Datenanalyse helfen lassen?
Solange die Promovierenden die Analysen selbst durchführen, nachvollziehen und die Ergebnisse selbst formulieren, ist gegen eine Unterstützung dieser Art nichts einzuwenden. Allerdings wird das auch in verschiedenen Disziplinen unterschiedlich gehandhabt. In manchen Disziplinen, z.B. in der Medizin, wird die Datenanalyse für ein Forschungsprojekt sogar sehr häufig an einen externen Dienstleister abgegeben. Die Doktorand/innen erhalten dann die fertigen Ergebnisse, die sie (nur noch) für ihre Arbeit und für Publikationen zusammenstellen und ausformulieren.
Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem die Transparenz mit der Promotionsbetreuung. Ich betreue die Promovierenden ja nicht, sondern berate in methodischen Angelegenheiten. Das sollte die Promotionsbetreuung auch wissen.
Wer mehr über as Angebot von Daniela Keller erfahren möchte, sollte auf ihrer Webseite voreischauen: Link zu Danielas Webseite