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Warum promovierst Du?

Was ist Dein Warum? Manchmal macht es Sinn, sich daran zu erinnern, was am Anfang des Promovierens war. Woran hast du gedacht, was hast du erträumt, was hast du gehofft?

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ dichtete Hermann Hesse. Schön und gut, aber was kommt dann? Dann beginnt der Alltag und der Zauber ist passé – der Enthusiasmus und die Energie des Anfangs gehen im Laufe der arbeits- und krisenreichen Phase des Promovierens verloren.

Dabei kann der Zauber des Beginns auch im weiteren Verlauf der Promotion ein starker Motor für das Vorankommen sein. Die Frage nach dem Warum kann man auch im Nachhinein noch einmal hervorholen. Einfach mal so oder immer dann, wenn man sich in einer weniger guten Phase befindet.

Hier einige Hilfestellungen, wie Du die Frage nach dem Warum auf verschiedenen Ebenen stellen – und beantworten kannst.

Du kannst versuchen alle unten stehende Fragen zu beantworten, Du kannst aber auch einfach nur die eine Frage beantworten, die Dich jetzt in diesem Moment anspricht und vielleicht ein bisschen voranbringt. Meine Fragen sollen eher Dich ermutigen, also fühl Dich frei, sie in Deiner eigenen Art und Weise zu beantworten.

Die Fragen nach Kontext Bedingungen 

Wie wolltest Du Dein Forschungsfeld verändern? Welchen Benefit wolltest Du ins Feld bringen. Hattest Du Ideen etwas zu verändern, etwas zu verbessern? Welche Ideen hattest Du, wenn es darum ging, Einfluss auf das Forschungsfeld zu nehmen?

Die Frage nach Deinen Interessen

Was hat Dich zu Beginn an deinem Thema interessiert? Was hat Dich angesprochen und wie passt Dein Thema, Deine Forschung zu Dir? Worauf hattest Du Lust, als Du begonnen hast?

Die Frage nach Fähigkeiten und Kompetenzen

Was wolltest Du eigentlich in der Promotionsphase lernen? Was wolltest Du besser können? Welche Kompetenzen wolltest Du erwerben?
Manchmal macht man sich vor der Promotion nur Gedanken darüber, was man an fachlichem Wissen erwerben will. In der Forschung wird viel gelernt und darüber hinaus wird ebenfalls viel gelernt. Hattest Du Vorstellungen davon, was Du lernen kannst?

 Die Frage nach Deinen Werten

Was war und was ist Dir wichtig? Welchem Deiner Werte entspricht das Promovieren bzw. die Auseinandersetzung mit dem Thema am ehesten? Gesellschaftlicher Fortschritt? Soziale oder politische Themen? Umweltschutz? Oder andere Werte? Was ist wertvoll an Deiner Promotion? Welche deiner Ergebnisse sind wertvoll und passen zu dem, was du über Dich und die Welt denkst? Erinnere Dich an den Anfang der Promotion, was war dir wirklich wichtig?

Die Frage nach Deiner Identität

Als Du Dich entschieden hast zu promovieren, hast Du Dir dann vorgestellt Doktorin oder Dr. zu sein? Hast Du Dir vorgestellt mit allen Fasern Deines Herzens und Deines Körpers Dr. oder Doktorin zu sein?

Hast Du die überlegt, was Du der Welt geben kannst, wenn Du ein Doktortitel vor Deinem Namen hast? Wie veränderte Dich das und wie verändert dieser Titel auch Deinen Einfluss, Dein Standing auch im Hinblick auf das, was Dir wichtig ist? Was kannst Du für Dein Thema tun, was kannst Du für Deinen Forschungsgegenstand tun?

Die Fragen nach Deiner Vision

Wohin wolltest und willst Du Dich persönlich entwickeln? Was möchtest Du gestalten? Wovon möchtest Du ein Teil sein? Du kannst in Deinem tiefsten Innersten ein Wunsch verspüren ein Teil von etwas zu sein. Es kann etwas Persönliches sein und Du kannst das aber auch im Hinblick auf Deinen weiteren Karriereweg denken. Möchtest Du ein Teil eines Teams sein, eines Instituts einer Universität oder Teil von etwas ganz Anderem? Visionen zu haben ist ausdrücklich erwünscht, auch wenn einen die Realität ab und an einholt.

Denk dran und sprich drüber!

Wenns gut läuft, besteht kein Handlungsbedarf. Aber wenn es mal nicht so gut läuft, kannst Du Dich ruhig mal an den Anfang erinnern. Was wolltest du eigentlich mal? Und wo ist das verloren gegangen? Wenn Du gedanklich nochmal an den Anfang zurückgehst, kann Dich das im Hier und Jetzt weiterbringen. Vielleicht erzählst Du es mal jemandem, der Dir wohlgesonnen und wertschätzend gegenübersteht. Sei gespannt, wie sich das auf Dich und Deine Motivation und Lust auf deine Promotion auswirkt.