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dissliebe2024

Liebesbriefe an die Dissertation – ein Wechsel der Perspektive und zugleich eine Schreibübung, die Promovierende ihrer Dissertation wieder näherbringt. Reflexion, Ausblick und Freude, die jede Dissertation vertragen kann!

Liebesbriefe an Deine Dissertation / 2024

Was es ist
(von Kerstin, frei nach Erich Fried)

Es ist Unsinn, sagt der erste Entwurf
Es ist nichts als Schmerz, sagen Rücken, Schultern und Kopf
Es ist aussichtslos, sagt der Blick auf die To-do-Liste
Es ist lächerlich, sagt die innere Kritikerin
Es ist nicht mal ausreichend für „rite“, sagt die Angst
Es ist leichtsinnig, sagen das Konto und die Rentenversicherung
Es ist unmöglich, sagt der Zeitplan
Es ist Einsamkeit, sagt der Schreibtisch
Es ist unvereinbar, sagt die Familie
Es ist der Titel, sagt das Ego
Es ist herausfordernd, sagt die Methode
Es ist nicht oberste Priorität, sagt die Prokrastination
Es ist nicht bewältigbar, sagt die Krise
Es ist schon besser, sagt die Überarbeitung
Es ist Wachstum, sagt die Erfahrung
Es ist stärkend, sagt die Persönlichkeit
Es ist sinnstiftend, sagt das Thema
Es ist unerforscht, sagt der Forschungsstand
Es ist ein Abenteuer, sagt die Neugier
Es ist Gemeinschaft, sagen Kolloquium, Schreibräume und Mitstreiter*innen
Es ist eine Wette auf die Zukunft, sagt die Hoffnung
Es ist ein Fest, sagt das Gehirn
Es ist Freiheit, sagt der Geist
Es ist schon ganz passabel, sagt die Doktormutter
Es ist auf dem Weg zu „summa“, sagt die Euphorie
Es ist Freude, sagt der Flow
Es ist Erfüllung, sagt die Sinnfrage
Es ist was es ist, sagt die Liebe

Chaotisch´ Ding 

Diss, die mich um viele Stunden bringt

sie mir füllt, mir schwermacht und auch leicht Diss, die mich mal schwerer, mal beschwingt werden lässt- nichts gibt es, das dir gleicht.

Diss, chaotisch´ Ding voll Widersprüche Schreib ich unten, schreibst du oben weiter Bist voll Haken, Ösen, Lücken, Brüche wächst und schrumpfst, machst dümmer und gescheiter

Jenes hin und her in meinem Denken

All der frühen Stunden süße Last

Grauer Regentage Rettung, abzulenken

mich vom Weltschmerz ist, was du mir oft ermöglicht hast

Wenn ich dich bald lassen muss, wie du dann bist Wird ein Stein von meinem Herzen fallen Weil es ebenso ein schmerzlich´ Abschied ist Sag ich Danke dann und lass´ die Korken Korken knallen.

Viola

Meine liebe Diss, 

Du bist nun schon so lange ein ständiger Begleiter und ein treuer Gefährte auf meiner beruflichen Laufbahn wie auch auf meinem persönlichen Lebensweg.

Dank Dir habe ich mich in den vergangenen Jahren fachlich immer weiter entwickelt, habe Teildisziplinen meines Faches bis in die Tiefe erkundet und habe meinen eigenen wissenschaftlichen Anspruch geformt. 

Du hast mich dazu inspiriert, inmitten all der Forschung meinen ganz eigenen Blickwinkel, meine eigene (kritische) Betrachtungsperspektive zu finden und mich hiervon ausgehend dem Forschungsfeld meiner Wahl zu widmen. 

Ich bin an Dir verzweifelt, aber ich bin auch an Dir gewachsen. 

Ich habe Dich verflucht, aber immer auch geliebt. 

Ich fühlte mich auf dem Weg schon gescheitert, bevor sich vor mir neue Türen öffneten, durch die wir gemeinsam traten, um neue Wege zu beschreiten und alte Abzweigungen hinter uns zu lassen.

Du hast mich so Vieles gelehrt. 

Dank Dir habe ich gelernt, dass ich nicht nur eine hingebungsvolle Mutter, Partnerin, Freundin, Tochter und Schwester bin, sondern eben auch eine hingebungsvolle Wissenschaftlerin.

Wir haben unsere Zeit gebraucht und sie uns genommen.

Immer wieder muss ich an die Weisheit von Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende denken:

„Du darfst nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? 

Du musst nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Auf einmal merhst Du, dass Du Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hast.“

Diese Geduld mit Dir und die Nachsicht mit mir selbst, die Erkenntnis, dass es auch in langsamen Schritten vorangeht – das hast Du mich gelehrt und dafür danke ich Dir. 

Ich blicke nun voller Stolz auf das, was wir gemeinsam vollbracht haben. Liebe Diss, Du bist mittlerweile ein vollständiges Manuskript. Die letzten Seiten des Fazits habe ich kürzlich drei Tage vor der Geburt meines zweiten Sohnes geschrieben. Dieses Gefühl, voller Stolz auf das, was ich vollbracht habe, kann mir und uns niemand nehmen. Ich habe so viel gegeben und weiß nun, dass Du gut bist. Dass Du gut genug bist.

Deine Larissa

(BWL/Organsationssoziologie) 

#dissliebe- Liebesbrief an meine Dissertation

 

Lange ist es nicht mehr hin – noch knapp sechs Wochen – dann ist es endlich so weit: nach der X-ten Kontrolle werde ich meine nunmehr 400 Seiten lange Dissertation drucken und abgeben. Seit Dezember 2019 habe ich Stück für Stück die Inhalte, Theorie, Modelle und empirischen Erkenntnisse erarbeitet und mich dabei beinahe täglich mit meinem Thema – die EU-Berichterstattung lokaler Tageszeitungen – beschäftigt. Einerseits bin ich froh, endlich loslassen zu können und mich neuen Projekten zu widmen, andererseits wird sich auch ein großer Teil meines Alltags ändern. Die Frage „Was mag ich an meiner Dissertation?“ bietet da eine gute Möglichkeit zu reflektieren, was in den vergangenen vier Jahren alles geschehen ist.

Nach meiner Masterarbeit hatte ich das Gefühl, mein Thema noch nicht genug bearbeitet zu haben. Ich wollte weitere Erkenntnisse gewinnen, mehr darüber wissen, warum (nicht) über die EU berichtet wird und wie Prozesse in Lokalzeitungen genau vor sich gehen. Meine Dissertation bot mir die Freiheit, mich mit dem weiter zu beschäftigen, was mich persönlich interessiert. Wo ich einen Fokus setze und welche Schwerpunkte ich wähle konnte ich selbst entscheiden. Einige Inhalte zum Beispiel die empirische Studie haben sich im Laufe der Zeit verändert und sehen nun anders aus als zu Beginn im Exposé geplant. Stets konnte ich jedoch selbst aussuchen, was ich tun möchte. Diszipliniert dran zu bleiben, wenn man doch auch so viel anderes interessantes machen könnte, war nicht immer leicht. Dennoch hat es mir letztlich gezeigt, dass ich eigenverantwortlich und selbstwirksam arbeiten kann.

Meine Dissertation bot mir dabei stets die Möglichkeit meine Zeit frei einzuteilen, zu arbeiten, wann es für mich am besten passt (frühmorgens), und Pausen zu machen, wenn mir danach ist. Außerdem war ich ortsunabhängig und konnte nach Belieben im Homeoffice oder im Büro arbeiten, je nachdem wo es in dem jeweiligen Moment besser lief. Auch Reisen zu Konferenzen und Recherchen waren möglich wie nach Straßburg, Rom oder Prag und boten neben der Beschäftigung mit meiner Dissertation viele Möglichkeiten neue Orte zu erkunden und Menschen kennen zu lernen. Die Vernetzung mit anderen – seien es Forschende, Studierende, Mitpromovierende oder andere Touristen – hat mein Leben sehr bereichert. Ich durfte viele nette Menschen kennenlernen u.a. meine Schreibpartnerin, mit denen ich auch künftig in Kontakt bleiben werde.

Ein weiterer großer positiver Punkt ist, dass ich während meiner Dissertationszeit an persönlichen Aspekten arbeiten durfte. Nach einer Auszeit in einer Reha bekam ich meinen Dackel Theo, der mich die letzten beinahe zwei Tage immer begleitet hat und als Büro- und Emotional-Support-Dog mittlerweile bei meinen gesamten Kollegen sehr beliebt ist. Die Dissertation hat mir die dafür nötigen Freiräume gelassen und dank der Orts- und Zeitunabhängigkeit lässt sich das Leben mit einem Tierschutzhund, der keine fünf Minuten alleine bleiben kann, gut gestalten.

Insgesamt kann ich nach vier Jahren ein sehr positives Fazit ziehen. Ich bin froh, es (beinahe) geschafft zu haben, freue mich (noch) auf die Disputation und darauf, meine Erkenntnisse in die Welt zu tragen und möglicherweise sogar Workshops dazu anzubieten. Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich bringt, und möchte die Dissertation und alle damit verbundenen Hochs und Tiefs nicht missen.

Muriel

Liebe Diss,

was haben wir turbulente Zeiten hinter uns und wahrscheinlich noch vor uns! Einige Male wollten wir uns schon trennen und gedanklich bestimmt einmal im Monat.

Aber zurück zum Anfang. Ich habe dich richtig gesucht. Nach dem abgeschlossenen Masterstudium habe ich schnell die Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin bekommen, nur leider ohne dich. Dich musste ich mir selbst suchen. Beide Lehrstühle wurden vertreten und ich habe viel Mut zusammengenommen und meine Projektidee einem fast fremden Professor aus einem fast fremden Fach präsentiert. Und zu meiner Überraschung hat alles zunächst problemlos funktioniert. Ich wurde gleich in die Graduiertenschule aufgenommen, sofort Doktorandensprecherin, habe mich stark eingebracht, viel gearbeitet und auch geforscht. Nur wie ich dich bändigen sollte, war mir sehr lange nicht klar. Es schien mir wie eine unlösbare Aufgabe, dein Thema kleinzubekommen.

Doch plötzlich lief es eine Zeit lang richtig gut. Erinnerst du dich? Das war vor allem im Wintersemester 2022/23. Ich durfte ein Seminar halten über dein Thema, habe richtig viel gelernt und mithilfe der Studierenden tolle Konzepte entwickelt. Und ein Korpus hatte ich zum Glück auch endlich! Meine Sorgen waren damals vordergründig finanzielle Unsicherheiten. Meine Stellen liefen aus, ich hatte große Angst vor der Arbeitslosigkeit und als Arbeiterkind kam es für mich mal wieder nicht infrage, mich um ein Stipendium zu bewerben. Zu oft wurde ich ja schon gefragt, warum bei mir alles so lange dauert und was ich da eigentlich genau mache. Dann sah ich sie, eine Stellenausschreibung für die Nachbaruni. Raus aus der Wissenschaft, rein in die Verwaltung. Promotion war nicht nötig, ich bin trotzdem im höheren Dienst gelandet.

Und dann kam er, der schlimmste Tag meines Lebens. Am 12. April 2023, nach sechs Arbeitstagen auf der neuen Stelle, stand die Polizei vor meiner Tür und sagte, dass meine über alles geliebte Mama, die so stolz darauf war, dass ihre Tochter promoviert, bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. An dich, liebe Diss, konnte ich dann gar nicht mehr denken. Und jetzt? Ich arbeite meine 40 Stunden (und mehr) in der Woche in meinem neuen Job und wenn ich die Kraft habe, dann schreibe ich abends an dir. Manchmal 30 Minuten, manchmal eine Stunde. Es hilft mir, dass ich dich habe und ich durch dich Teil einer Community sein kann, die nicht ständig fragt, wann ich denn fertig bin und warum ich das mache. Du bist mein kleines eigenes Projekt und ich weiß, dass ich noch sehr viel an dir machen muss. Es wird noch Jahre dauern, aber ich habe auch jahrelang Zeit. Wenn ich meiner Mama irgendwann nochmal begegne und sie mich fragt, hast du deinen Doktor? Dann kann ich ihr sagen ja, Mama, auch wenn außer dir niemand an mich geglaubt hat.

 

Deine Christiane

Meine geliebte Diss!

Liebe ist eine Entscheidung, heißt es. Ja ja, ich weiß doch: Nicht mit der Tür ins Haus fallen und phrasenhafte Binsenweisheiten vermeiden. Nicht nur das habe ich von dir gelernt.

Aber sind Regeln nicht dazu da, gebrochen zu werden? Lehrst du mich nicht auch das? Wie sonst könnte ich spielen, mit der Leidenschaft, die du, und nur du, immer wieder in mir entfachst?

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“ Noch so ein Satz, und wir wissen doch beide: Unsere gemeinsame Intensivzeit ist begrenzt. Geprüft habe ich umso länger, ob du die Richtige für mich bist.

So lange habe ich nach dir gesucht. Habe Tage um Nächte um Wochen um Monate Bücher zerblättert, Texte durchbohrt, nach Samen gesucht, die andere vor mir gepflanzt haben, dass ich sie neu kreuzen und bestäuben kann. Alles, um dich zum Leben zu erwecken, um dich beim Heranwachsen zu begleiten.

Ich weiß, du hast es nicht leicht mit mir, mit meinem Drang nach Unabhängigkeit und dem Ungekannten, mit meinen Gehirnstürmen, die nur zu gern alles durcheinander wirbeln. Du wartest geduldig und geduldig stupst du mich immer wieder an. Niemals vergesse ich dich, nie.

Unter all meinen begonnenen, liebgewonnenen und nicht immer beendeten Projekten bist du das, welches sich am tiefsten in mein Herz gepflanzt hat. Deine Wurzeln schlängeln sich durch Hirn und Herz, verbinden Körper und Geist. Ohne dich wäre ich nicht der Leib, der ich jetzt bin, denn ohne dich gäbe es diesen Leib, den ich spüre und in Worte zu fassen versuche nicht.

Du und ich, wir sind Co-Kreateurinnen. Du und ich. Vielleicht verändern wir nicht die Männerwelt da draußen, wenigstens aber die unsere. Schwingen uns ein, schwingen mit, sind zu zweit eins mit der Welt und halten Abstand zu ihr. Wir zwei, wir können niemals mehr nur zwei sein. Sind im zweieinen Werden.

Und dafür liebe ich ich. Und deswegen entscheide ich mich für dich, immer wieder, lasse dich erst los, wenn du sicher fliegen kannst.

Deine Barbara

Eine Ode an meine Diss

Oh du herrliche Dissertation,
an dich denke ich in jeder Situation.

mein Herz ist schwer und leicht zugleich,
denn manchmal machst du’s mir nicht leicht.

Doch oh, wie macht es mir doch Spaß,
meist auch in übertriebenem Maß‘.

Tagein tagaus hast du mich im Griff,
ich denk, es fehlt nur noch der letzte Schliff.

Ich liebe und ich verfluche dich,
denn manchmal brauch ich auch Zeit für mich.

Doch eines weiß ich ganz gewiss,
du bist und bleibst meine geliebte Diss.

Anja 

Liebe Diss: Ich schaue auf die letzten Jahre zurück und wundere mich manchmal, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie wir beide gewachsen sind und uns verändert haben.

Zu Beginn warst du für mich einfach ein neues Projekt, aber mit der Zeit bist du zu meinem Projekt geworden. „Meins“ nicht im Sinne von besitzen, sondern im Sinne von verantwortlich sein. Verantwortlich sein für dich, aber auch für mich. Ich muss mich um dich kümmern und für dich einstehen, aber auch für mich. Immer wieder aufraffen, dran bleiben.

Nicht nur einmal habe ich überlegt, ob es mit uns noch weitergehen kann. Aber ich habe gelernt, am Ball zu bleiben – auch gegen (innere & äußere) Widerstände, das Vertiefen und die Gedankenräume als Privileg zu schätzen und dass ich aus (sozialem) Austausch Kraft gewinne. Mit diesem Jahr ist zum ersten Mal das Gefühl gekommen, dass wir es schaffen werden. Auch wenn noch viel Weg vor uns liegt, bringt dieser Gedanke eine neue Leichtigkeit und positive Energie mit, an die mich diesen Zeilen auf den nächsten Etappen erinnern sollen. Deine X.

Wir gehören zusammen

Du bist so weit weg.
Versteckst du dich?
Oder bin ich blind?
Was hat die Zeit mit uns gemacht?
Wir waren so gut miteinander.
Wir haben voneinander gezerrt.
Ich habe dich beschützt, dir Platz gemacht, verzichtet und versäumt.
Und genossen.
Ich bereue nichts.
Du fehlst mir.
Die unbeschwerte Zeit mit dir fehlt mir.
Ich vermisse unsere Vertrautheit.
Bin ich blind?
Oder habe ich verlernt, dich zu lieben?
Ist mein Herz groß genug?
Hilf mir!
Hilf mir, dir den Platz wiederzugeben.
Hilf mir, Platz für euch beide zu finden.
Ihr seid mir wichtig.
Du bist mir wichtig.
Wir gehören zusammen.
Wir brauchen einander.
Wir geben einander.

von Susann (Hochschulforschung)

Liebe Diss, beharrlich arbeite ich daran, Dich abzuschliessen und mein Nacken schmerzt. Hartnäckigkeit?

Die letzte gemeinsame Strecke mit Dir erscheint mir wie die letzten Kilometer eines Marathons. Übertriebener Ehrgeiz?

Der Körper ächzt und der Kopf mobilisiert, irgendwoher, noch einen Rest Willenskraft. Masochismus?

Eine innere Stimme sagt: hoffentlich keine Selbstüberschätzung.

Ins Aufbieten letzter Energie mischt sich eine leise Vorfreude. Yes I can?

Diese Energie gut einteilen, damit ich Dich in ein paar Wochen wirklich über die Ziellinie hieven kann. Selbstfürsorge.

Die Schneeglöckchen sind da. Noch ist es kalt. Aber bald schon kann ich die Nase in die Luft halten und den Neubeginn des Frühlings schnuppern. Vorsichtig hoffnungsfroh.

Es ist Zeit, dass ich Dich loslasse. Bereichert!

Ingrid

Liebe Diss,

vielleicht sollte ich ein bisschen mehr auf mich achten, damit ich die Energie habe, eine gute Gärtnerin zu sein. Denn liebe Diss, du bist wie ein zartes Pflänzchen, das ich gieße und dünge, damit du wächst und gedeihst.

Vielleicht sollte ich ein bisschen mehr auf mich achten, damit ich die Muße habe eine gute Gärtnerin zu sein. Denn liebe Diss, du bist wie der bunte Garten, den ich immer haben wollte, den ich beackere, auf dem ich immer wieder geduldig aussähe und der mich bald mit einer wunderbaren Ernte beschenkt.

Vielleicht sollte ich ein bisschen mehr auf mich achten, damit ich den Mut habe eine gute Gärtnerin zu sein. Denn liebe Diss, nach all den Jahren habe ich entdeckt, dass du der wilde Acker sein kannst für mich. Ich habe viele tiefgründige Ideen gesät und manchmal sind Wildkräuter eingeflogen, haben sich unter das Gepflegte gemischt. Ich mag das im Garten und manchmal mag ich das auch bei dir.  Wenn Wildkräuter sich einschleichen, dann werde ich sie nicht bekämpfen, ich werde ihnen ein eigenes Stückchen im Garten zu sprechen.

Vielleicht sollte ich ein bisschen mehr auf mich achten, damit ich die Kreativität habe eine gute Gärtnerin zu sein. Denn liebe Diss, du bist wie der verwunschene Garten voll bunter und wilder Blumen, aus denen etwas Neues entsteht. Eine neue Komposition. Sind es nicht gerade die wilden Blumen, die stark und beständig sind? Sind es nicht grade die wilden Blumen, die besonders gut duften die besonders lange blühen und wenn wir uns darauf einlassen, uns besonders lange Freude bereiten. Liebe Diss, lass uns gemeinsam wild, kraftvoll, mutig und kreativ sein, damit wir blühen und Freude in die Welt bringen und Neues.

Deine Sibylle

Liebe in brief
Tatsächlich hatte ich nicht davon gewusst.
Wusste nicht, konnte mir nicht vorstellen, was passieren würde.
Doch irgendwann dämmerte es – mir.
Pfff, die Diss, die bin ja ich.
Einen Liebesbrief schreiben?
Vielleicht ist es genau das – das, was wir schaffen, rauszuschreiben.

Lieber Gruß von Ulrike

Liebe Dissertation,
wieder ist ein Jahr vergangen – und was für eins. Es war das erste ‚volle‘ Jahr ohne meine über alles geliebte Mutter… Ihr Verlust schmerzt jeden einzelnen Tag und das bekommst du Tag für Tag zu spüren. Du bist für mich da, gibst mir Halt, Orientierung und Struktur – und dafür bin ich dir dankbar.

Darüber hinaus gab es auch wieder zig Rückschläge und es lief so einiges nicht rund – „Pläne sind dazu da, damit man weiß, wie es nicht laufen wird“, wie ich stets zu sagen pflege –, aber wir haben uns nicht kleinkriegen lassen, ganz im Gegenteil. Wie der Phönix aus der Asche sind wir gemeinsam lodernd und voller Tatendrang emporgestiegen und haben uns trotz aller Wirren selbst verwirklicht: Statt eines kumulativen Flickenteppichs steht nun eine stattliche Monographie im äußerst fortgeschrittenen Stadium mit allem, was dazugehört – und mit all dem bist du so wunderschön anzusehen. Du bist das, was ich mir vor (vielen) Jahren erträumt habe, ohne damals gewusst zu haben, was mich erwarten würde.

Nach allem, was die Vergangenheit für dich und mich bereithielt – Verliebtheit, Kennenlernen, Zusammenkommen, Pandemie, Erkrankung, Erwartungen, Enttäuschungen, Selbstzweifel, Sinnkrise, Wiederaufraffen, Verlust, Trauer, neuen Mut schöpfen und letztlich unser Ding durchziehen – steuern wir nun gemeinsam auf unsere Hölzerne Hochzeit zu. Angesichts all der, bitte verzeih mir den Ausdruck, Scheiße in den vergangenen fast 5 Jahren danke ich dir, dass du in dieser Zeit an meiner Seite warst und immer noch bist. In ebenjener Zeit durfte ich durch dich viel lernen. Alles in allem durfte ich als Mensch wachsen und das trotz oder vielleicht sogar gerade wegen all der gewesenen Widrigkeiten.

Der Endspurt ist eingeleitet und ein Ende ist in Sicht. Lass uns weiterhin gemeinsam sein, unseren Traum verwirklichen und uns gegenseitig Glück schenken. Sollten wir, sollte ich auf diesem letzten Wegstück einmal (oder mehrmals) ins Straucheln geraten, so sage–; nein, so rufe ich hinaus:
Ich gebe nicht auf, kämpfe weiter
Sei das Ziel noch so unerreichbar
Meine Kraft geht zur Neige, doch mein Wille
Treibt mich voran!

Marcel/Soziologie

An die Diss:
Du bewegst mich Tag und Nacht. Meine Gedanken sind fast immer bei Dir. Es ist spannend, über Dich nachzudenken, auch wenn die große Aufgabe mir hin- und wieder Angst macht. Das ‚Hineintauchen‘ in die Archivalien und damit in die Gedanken von Menschen, die fünfhundert Jahre vor uns gelebt haben, fasziniert mich. Und dann gibt es auch immer wieder die ‚kleinen‘ Zwischenerfolge, die Pralinchen im Alltag: Der veröffentlichte Aufsatz, das erhaltene Stipendium, der inspirierende Forschungsaufenthalt, der Austausch mit anderen Wissenschaftlern und die aus daraus folgenden Anregungen. All das versüßt den Arbeitsalltag und lässt mich dranbleiben an diesem großen Projekt
Herzlichst Sabine

Meine liebe Diss,
heute schreibe ich Dir diese Zeilen, weil ich Dir danken möchte.
Wir verbringen unsere Zeit schon ziemlich lange miteinander. Dieses Jahr werden es sechs Jahre, wenn ich mich nicht irre. Wie in jeder langen Beziehung haben wir unsere Höhen und unsere Tiefen gehabt. Ich schätze, das ist normal. Und doch war bei uns in den letzten zwei Jahren so vieles Anders, dass es mir heute fast schwerfällt, an unsere gemeinsame Anfangszeit zu blicken.

Vor zwei Jahren habe ich mir gesagt, dass Du in diesem Jahr fertig wirst. Ich habe vieles in meinem Privatleben zurückgesteckt, um meine ganze Energie auf Dich zu konzentrieren. Ich habe eine Gruppe gefunden, in der unsere Gedanken auf fruchtbaren Boden fielen. Ich war berauscht von dem Hochgefühl, voller Euphorie und Tatendrang. Wir hatten so einen Höhenflug zusammen! Nach uns die Sinnflut, war unser Motto. Doch die Sinnflut kam schneller, als ich dachte.

Ich wurde schwer krank. Aus dem Höhenflug fiel ich in ein tiefes Loch und sehr schnell wurde mir klar, dass ich meine geplante Abgabe verpatzen werde. Die Krankheit beutelte mich. Ich habe solche Schmerzen erlitten, dass ich jeden Abend vor Erschöpfung weinte. Irgendwann war ich völlig leer – weder Tränen noch Kraft waren mir geblieben und Du warst noch immer nicht abgabefertig. Neben all dem Schmerz, der Ohnmacht und Wut, der unqualifizierten Kommentare fremder und weniger fremder Menschen hinsichtlich meines Gesundheitszustandes war es vor allem Dein höhnisches Lachen, das mich am meisten getroffen hat. Du hast mich ausgelacht, hast mich verspottet. Mit verstellter Stimme machtest Du dich über mich lustig: „Und Du wirst niemals fertig, wenn Du weiter so machst. Ich bleibe doch noch bei Dir, ich gehe nicht.“ Ich lag tief am Boden und Du schautest von oben auf mich herab und lachtest mich aus. Oh, wie sehr habe ich Dich dafür gehasst. Hätte Dich jemand in der Zeit gelöscht, ich hätte Dir keine Träne nachgeweint. Und noch wie viel mehr habe ich mich dafür gehasst, dass mich Dein Spott, Dein Hohn und Deine Worte so trafen.

Mühsam kam ich wieder auf die Beine. Erst trostlos und mit verbissenem Pflichtgefühl, dann zunehmend mit gewohnter Routine machte ich meine täglichen Übungen. Gleichzeitig versuchte ich kaum Gedanken an Dich und unsere gemeinsame Zeit zu verschwenden. Halbherzig nährten wir uns wieder an, doch miteinander warm wurden wir nicht. Die Worte, die ich schrieb, brauchten ebenso Krücken und ein Geländer wie meine Beine. Zu unsicher waren meine Schritte, zu wenig Vertrauen hatte ich in mich, in Dich, in uns. All die Energie, die wir beide einst zusammen hatten, sie war verloren.
Dann fing ich mit dem Yoga an und lernte, in meinem neuen Leben anzukommen. Lernte, dass mich meine Beine wieder tragen. Lernte, mir selbst wieder zu vertrauen. Knapp ein halbes Jahr nach der Erkrankung entdeckte ich in meinem Körper den zarghaften Anflug neuer Hoffnung. Ein kleines Leuchten – leise, aber beständig. Unerschütterlich. Und auch Du, meine Diss, standest bittend vor mir. Ich erinnere mich daran. Du sagtest nichts, warst einfach da. Längst hatte Dein Spott nachgelassen und ich war Dir dankbar dafür. Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam – vielleicht hatten wir erkannt, dass wir beide nicht nett zueinander waren und schämten uns unserer Worte und Gedanken? – doch ohne weitere Worte der Entschuldigung haben wir uns wieder versöhnt.

Als wenige Monate später meine langjährige Beziehung endete, hatte ich Angst, dass Du mich erneut verletzten wirst. Doch auch Du hattest in den Monaten etwas dazu gelernt. Geduldig zogst Du dich zurück, ließt mich mentale und psychische Ressourcen aufbauen, wo sie gerade wieder schwanden. Du lächtestest geduldig und liebevoll, wenn ich nach Wochen der Abwesenheit das Dokument öffente – nur, um es halb verrichteter Dinge doch wieder zu schließen. Wir sagten uns beide: „Es ist okay, lass Dir Zeit.“
Dieses Silvester verbrachten wir erneut zusammen, obwohl ich mir schon vor Jahren geschworen habe, zukünftig nicht mehr mit Dir zu feiern. Doch wieder warst Du der ungeplante, treue Gast am Jahresende. Anders als in den Jahren davor, wo ich mich stets geärgert habe, dass Du erneut die Feier störst, haben wir dieses Jahr zusammen angestoßen. Wir haben uns gegenseitig versprochen, dass wir es dieses Jahr wirklich schaffen werden. Und das werden wir.

Abschließend möchte ich Dir also danken, weil ich verstanden habe, was Du mich lehren willst. Dank Dir lerne ich zu wachsen. Dank Dir lerne ich Geduld. Dank Dir lerne ich, dass es sich lohnt zu kämpfen und dass es manchmal auch in Ordnung ist, den Kampf ein paar Tage zu pausieren. Davon geht die Welt nicht unter. In den letzten Jahren habe ich zudem gelernt, dass Wachstum sehr schmerzhaft sein kann. Es kann beinhalten, seine eigenen Grenzen immer wieder neu zu definieren. Und aktuell lerne ich noch, mir selbst zu verzeihen, dass Du immer noch an meiner Seite bist. Manchmal weiß ich, das ist in Ordnung. Und dass Du mit Deiner Hartnäckigkeit die Welt erobern wirst, weiß ich schon lange. Also lass uns die Segel setzen, der Wind steht günstig.
Mit herzlichen Grüßen, D.

Meine liebe Diss!
Manchmal bist du für mich wie die Themen, an denen wir arbeiten – Dämmerung und Morgenröte.

Wir reisen gemeinsam durch die Zeit, beobachten kulturelle Abgründe, aber auch malerische und literarische Neuanfänge und dabei wird es nie langweilig! Dann mag ich es, dich von allen Seiten zu betrachten. Am liebsten sehe ich dir beim Wachsen zu und freue ich, wenn ich dabei erkenne, dass auch ich gewachsen bin – nämlich an dir.

Durch dich lerne ich mich selbst noch einmal ganz neu kennen: Du forderst mich heraus und ich komme trotzdem gern wieder zu dir zurück. Manchmal haben wir es nicht ganz leicht miteinander, aber auch dann weiß ich: kein Problem ist unlösbar und wir bekommen das schon hin!

Was mache ich nur, wenn wir uns irgendwann trennen müssen? Ich wünsche dir auf deiner Reise in die Welt schon heute viel Glück! Sei versichert: ich werde immer stolz auf dich sein!

Deine Berit

Liebe Diss,

ich kann es immer noch kaum glauben, dass ich Dich gefunden habe. Zuerst habe ich mich vor Dir verschlossen, glaubte nicht, dass Du mir etwas geben könntest für meinen Berufsalltag. Und so habe ich lange Zeit mein Leben vorangebracht ohne nach Dir zu suchen, habe Dich sogar abgelehnt, wenn es in Gesprächen um Dich ging.

Dann wuchs in mir mein zweites Kind und zeitgleich wuchs auch der Gedanke an Dich wie ein vorsichtig keimendes Pflänzchen. Wäre es vielleicht doch noch möglich? Aber wie würdest Du aussehen, wovon würdest Du handeln? Und dann taten der Zufall und ein Quäntchen Glück ihr Übriges und ich lernte Dich kennen. Du bist all das, was ich mir bei Dir nie hätte vorstellen können: brandaktuell, von großem Interesse nicht nur für Spezialisten, eine Bereicherung für mein eigenes Berufsleben und meine Sichtweisen, spannend und vielseitig noch dazu.

Nun gehen wir schon ein kleines Stück gemeinsam durchs Leben und nicht immer ist es leicht. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich Dich liegen lassen und ein schlechtes Gewissen gehabt. Aber Du machst es mir mit Deinen Eigenschaften leicht nicht das Interesse an Dir zu verlieren und mich Dir wieder zu widmen. 

Dafür liebe ich Dich!

Deine Nora

ODE AN DIE PROMOTION

P: rüfe, wer sich ewig bindet!“ haben sie am Anfang gesagt, doch ich kam, fing Feuer & stürzte mich ins Abenteuer

R: eizvoll warst du, so unbekannt und unerforscht ohne Limits gaben wir uns gegenseitig unserer Neugier hin

O: h, unser Band wurde enger und enger & inzwischen konnten wir es nicht mehr geheim halten, auch entferntere Verwandte sprachen uns schon auf unser Verhältnis an

M: eine Promotion und ich, wir wurden ein „wir“, steckten uns gemeinsame Ziele und begannen (einander) erste Grenzen zu setzen

O: b ich unsere gemeinsamen Urlaube genossen habe, nicht immer 😉 auch hier lernten wir, manchmal schafft kurze Distanz auch Nähe und neue Blickwinkel

T: ja, die ersten Jahre waren wie ein warmer Wirbelwind an uns vorbeigebraust und die ersten Beziehungskilos setzten sich nun langsam auf unsere Hüften, machten uns manchmal ein bisschen behäbig und bequem

I: ch wusste wir sind eins, auch wenn wir manchmal harte Differenzen hatten, weil du wieder in der Diskussion absurde Statistiken heranzogst / neue Seiten an dir zeigtest, die mich ins Schwitzen brachten

O: b ich bereue, dass wir uns füreinander entschieden haben?

N: ein!! Am Ende werden wir heiraten & du wirst Teil meines Namens sein. Danke, dass es dich gibt, du Partner in crime.

Cornelia Kohnle

Meine liebe Diss,

heute schreibe ich dir diesen Brief, weil ich dir etwas sagen will:
Auch, wenn ich das Ende noch nicht sehen kann, weiß ich, dass es gut wird. Dass wir beiden gut miteinander sind. Dass wir gemeinsam auf dem Weg sind. Mal mit ein paar mehr und mal mit ein paar weniger Steinen.

Und auch die Brocken, die manchmal so groß erscheinen, dass sie kaum zu bewegen sind, meistern wir – zusammen.

Ich bin mir so sicher, weil ich es schon jetzt fühle. Wir beiden – das fühlt sich gut an. Richtig gut. Mit jeder Seite besser. Ich fühle, was auch du fühlst: Das ist unsere Zeit. Schon jetzt. Und mit jedem Tag mehr.

Ich schreib dir diese Zeilen, um dir zu sagen: Ich glaub an dich – an uns
Diss-Kiss – deine Babs

Diss, meine Diss was hab ich an Dir?
Ich träume von Dir.
Ich hänge an Dir.
Sehe in Dir Chancen und Vertrauen –
In mir Zweifel und Misstrauen.
Hoffnung, die setze ich in Dich.
Dass sich etwas ändert
Durch mich
Und für mich.
Du siehst aus wie ein Berg –
Wirkst unbezwingbar
Wie will ich sein?
Wie eine Gipfelstürmerin
Wie eine Träumerin
Wie eine Konsequente
Wie eine Ehrgeizige
Wie eine am Boden gebliebene
Aber mit dem Blick-auf-das-Ziel-Gerichtete
Diss, meine Diss was hab ich an Dir?
Den Glauben an mich selbst
Die Stärke in mir
Die ich fühle, wenn ich an dich denke
Egal ob mit oder ohne Versagensängste.
Das gehört dazu. Ich will nicht mehr ohne Dich.
Wir stehen das durch und bringen es zum guten Ende.
Diss, meine Diss ich liebe Dich.

Luisa

Liebe Dissertation,
es ist gar nicht so leicht, nach so vielen gemeinsamen Jahren in Worte zu fassen, was ich für dich empfinde. Auch wenn es, neben dem Valentinstag, ein besonderer Anlass ist: Am Montag habe ich dich in die Welt bzw. zum Prüfungsamt geschickt.

Das war ein großer Schritt für uns beide und vor allem natürlich für mich. Denn ich beschäftige mich gedanklich nun seit ziemlich genau 10 Jahren mit dir. Vor 5 Jahren wurde aus dem Wunsch dann Realität und das Thema konkret. Eine lange Zeit liegt also hinter uns und ich möchte dir heute, mit diesem Brief, „danke“ sagen. Denn die Funktion, die du in meinem Leben
erfüllt hast, war und ist eine ganz besondere.

Gerade in beruflich schwierigen Zeiten hast du mir Halt gegeben. Vielmehr noch als das. Du hast mir Selbstbewusstsein gegeben. Du hast mir das Gefühl vermittelt, dass ich aktiv und selbstbestimmt an meiner Zukunft arbeiten kann. Dass ich lernen und werden kann, was ich möchte und dass ich nicht das bin, was vielleicht meine Vorgesetzten von mir möchten oder mir mein berufliches oder privates Umfeld zutraut.

Egal, wie es gerade lief und welche schwierigen Aufgaben ich im Job übernehmen musste, du warst da und hast mir das Gefühl gegeben, kompetent zu sein. Du hast mir die Wertschätzung vermittelt, die ich im Berufsalltag oft vermisst habe.

Ich weiß, dass unser Verhältnis in den letzten sieben Monaten schwieriger geworden ist. Ich konnte (und wollte) mich nicht mehr so um dich kümmern, wie vorher. Hoffentlich tröstet dich die intensive Zeit, die wir vor der Geburt meines Babys noch miteinander verbracht haben, um dich fertig zu stellen. Ich kann dir sagen, dass du mir auch in der Schwangerschaft, die gesundheitlich und emotional nicht immer leicht war, sehr geholfen hast. Du hast mich aus der Sorge um den Kleinen herausgeholt und mir auch die Angst vor dieser neuen, großen Lebensaufgabe ein wenig genommen. Auch jetzt in der Elternzeit bin ich froh, dass es dich (noch) in meinem Leben gibt. Du gibst mir das Gefühl, immer noch im Thema zu stehen, den fachlichen Bezug nicht zu verlieren. Das ist sehr wichtig für mich.

Ich glaube, viele Mütter (und Väter!) quält die Angst, fachlich nicht mehr mithalten zu können, wenn sie sich eine Auszeit für ihre Kinder nehmen. Das ist schade, denn es ist so eine schöne, innige Zeit, die (zumindest ich) gerade erleben darf. Es tröstet mich, zu wissen, dass wir auch nach der (hoffentlich
erfolgreichen) Disputation noch in Kontakt bleiben werden. Ich werde mich mit deiner Veröffentlichung beschäftigen und dir einen Verlag suchen, der dir und deinem Thema würdig ist. Und auch ein paar Papers schreiben. Ich freue mich schon auf die Zeit mit dir!

Zum Schluss möchte ich dir sagen, dass ich natürlich sehr neugierig bin, wie du von den Gutachter:innen und Prüfer:innen gesehen wirst. Aber egal, wie die Bewertung ausfällt: Das Wichtige ist nicht das Prädikat, sondern du ganz allein. Du hast mir gezeigt, welche Art von Tätigkeit wirklich zu mir passt. Ich werde dies nutzen, um mich beruflich neu auszurichten und auch mit mehr Selbstbewusstsein meine Interessen zu vertreten. Und den Mut zu haben, die
Arbeitsstelle zu wechseln, wenn es so frustrierend weitergehen sollte wie bisher.

Denn du bist zu groß und zu gut, um so zu tun, als gebe es dich nicht. Es gibt dich und ich werde hinter dir stehen – und damit auch hinter mir.
In Liebe <3

Silke

Liebe Doktorarbeit

Ich möchte dir hiermit mitteilen, dass du eine beeindruckende Arbeit bist. Du hast so viel Zeit, Mühe und Hingabe in dich investiert und das zeigt sich in jedem Detail.

Ich bewundere deine Struktur und Klarheit. Du hast es geschafft, komplexe medizinische Konzepte verständlich darzustellen und überzeugend zu argumentieren. Du hast eine intensive Literaturrecherche hinter dir, in der du es geschafft hast deine Aussagen zu stützen, auch wenn deine Ergebnisse nicht unbedingt mit dem allgemeinen Trend mitgehen. Aber genau deshalb bist du so besonders und einzigartig.

Aber ich möchte auch ehrlich sein. Es gab Momente, in denen ich mich ein wenig überfordert gefühlt habe, wenn ich versucht habe, dich in allen Facetten zu verstehen. Manchmal waren die Fachbegriffe und die detaillierten Erklärungen überwältigend. Manchmal war es schwer dich richtig einzuschätzen, welche Bereiche wirklich zu dir gehören und welche Bereiche nicht wirklich dein wahres Ich widerspiegeln. Aber das liegt nicht an dir, sondern eher an meinen unbeholfenen Start dich kennenzulernen. Am Anfang haben mir viele Werkzeuge gefehlt, um dich besser zu verstehen und kennenzulernen. Deshalb möchte ich dir danken. Du hast mir gezeigt, wie wichtig es ist, hart zu arbeiten und sich in ein Thema zu vertiefen. Du hast mich inspiriert, meine eigenen Grenzen zu erweitern und nach neuen Erkenntnissen zu streben.

Ich hoffe, dass du in der wissenschaftlichen Community die Anerkennung erhältst, die du verdienst.
Vergiss bitte nie, wie wunderbar du bist.

Liebe Grüße
Deine heimliche Verehrerin

Liebe Diss,

manchmal weiß ich nicht so recht, welchen Beziehungsstatus wir haben. Manchmal fühlst du dich so nach Zuhause an, bist mir nah und ich denke, unser gemeinsamer Weg ist wunderbar. Dann gibt es Zeiten, da fühlst du dich so unnahbar an. Stunden investiere ich in dich und versuche, uns nach vorn zu bringen und du blockst mich einfach ab. Manchmal denke ich, ich habe keinen Zugang zu dir und du wendest dich ab.
Aber ich frage ich mich auch: bin ich zu kritisch? Verlange ich zu viel von dir?

Wir haben so viele wunderbare Momente, die sich in mein Herz brennen und die mich glücklich machen. Ich habe viele neue Menschen durch dich kennengelernt, bin mit dir und wegen dir verreist und habe sehr viel Neues dazu gelernt. Ich bin mit dir gewachsen, gerade auch in schwierigen Zeiten. Unsere Beziehung wird sicher immer turbulent sein, mal bergauf, mal bergab. Du bringst mich an Grenzen und lässt mich auch wachsen – und das liebe ich sehr an dir. Ohne Dunkelheit kein Licht, ohne Traurigkeit keine Freude, ohne Enttäuschung keine Begeisterung. Du bist das alles für mich. Und ich weiß, dass ich alles für dich bin. Denn auch du kannst nur wachsen und dich entwickeln, wenn ich bei dir bin. Ich weiß, dass du dich manchmal ungesehen fühlst, wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt bin.

Manchmal muss man sich im Leben entscheiden und heute treffe ich die Entscheidung, bei dir zu bleiben und mit dir gemeinsam den Weg zu gehen. Ich bin voller Hoffnung, dass die guten Zeiten die weniger guten Zeiten überwiegen werden. Und ich bin voller Hoffnung, dass du auch die Zeit mit mir liebst und du genauso an mir festhältst, wie ich an dir. Wenn wir beide zusammen bleiben, dann kann alles gut werden und wir werden auch die stürmischen Zeiten überstehen, denn nichts ist vorbei, nur weil der Sturm ab und zu tobt. Und so möchte ich dir heute sagen, wie dankbar ich bin, dass du ein Teil meines Lebens bist und ich so froh bin, dir begegnet zu sein. Du bist unverhofft in mein Leben getreten und das wird Gründe haben. Ich hoffe, wir erleben noch viele wundervolle Momente. Ich liebe dich sehr für all das Gute, dass du für mich bringst.

Happy Valentin`s Day – auf ein gutes neues Jahr!

Deine Susann

Meine liebste Promotion – dafür liebe ich dich …

Ich liebe dich dafür, dass du so unkompliziert in mein Leben getreten bist und mich schon so lange begleitest.

Ich liebe dich dafür, dass du meinen Horizont erweiterst und ich durch dich so viel spannendes lerne.

Ich liebe dich für die inspirierenden Kongresse und Reisen, die wir schon zusammen erlebt haben.

Ich liebe dich für viele tollen Menschen, die wir gemeinsam  kennengelernt haben und die mich zum Teil seit dem begleiten.

Ich liebe dich für die Freude, die es mir bereitet an dir zu arbeiten und Fortschritte zu erzielen.

Ich liebe dich für das Glücksgefühl meinen Namen auf einer Veröffentlichung zu sehen. 

Und zu guter letzt liebe ich dich dafür, dass du immer an meiner Seite bist und mir verzeihst und auf mich wartest, auch wenn ich dich länger nicht den Stellenwert gegeben habe, den du verdienst.

 Janna

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