Seite wählen
unsicherheiten_schreiben _dissertation

In vielen Dissertationen ist es so, dass die meiste Arbeit zunächst in die Konzeption des Forschungsprojekts, die Datenerhebung und Auswertung geht, bevor man eigentlich etwas verlässliches schreiben kann, dass dann im Grunde genommen auch stehen bleibt und nicht wieder umgeschmissen wird.

Die Dissertation schreiben

Ich möchte Dir in der Episode 155 eine Hilfestellung geben und ein paar Gedanken dazu teilen, damit Du mit dieser Unsicherheit besser umgehen kannst.

Unsicherheiten im Schreibprozess der Promotion betreffen fast alle Schreibenden. Diese Unsicherheiten zu akzeptieren ist ein erster Schritt des Umgangs damit.

Verschiedene Schreibstrategien bewusst einzusetzen hilft, die Unsicherheiten im Schreibprozess auszuhalten. Neben der Strategie, an einer Struktur entlang zu schreiben, gibt es eine weitere Strategie, eine Struktur aus dem spontan geschriebenen Text zu entwickeln.

Es liegt in der Natur der Sache der Dissertation, dass es relativ lange dauert, bis die konkreten Inhalte der Textteile der Dissertation klar sind.

In vielen Dissertationen ist es so, dass die meiste Arbeit zunächst in die Konzeption des Forschungsprojekts, die Datenerhebung und Auswertung geht, bevor man eigentlich etwas verlässliches schreiben kann, dass dann im Grunde genommen auch stehen bleibt und nicht wieder umgeschmissen wird.

Tipps für das Schreiben der Dissertation

Es hilft vielleicht nur wenig, aber die Unsicherheiten in diesem komplexen Forschungsprojekt, also dem Dissertationsprojekt sind normal und betreffen alle Promovierenden.

Es gibt die Strategie des strukturfolgenden Schreibens, etwa wenn Schreibende der Struktur der Gliederung folgen.

Einer festen Struktur zu folgen ist in dem relativ langen Schreibprojekt der Dissertation nur bedingt möglich. Ursache dafür ist auch, dass immer neue Erkenntnisse in die Struktur aufgenommen werden müssen und sich die Struktur möglicherweise öfter verändert.

Eine weitere Strategie ist das strukturschaffende Schreiben. Dabei wird drauflos geschrieben und möglicherweise im Nachhinein eine Struktur identifiziert.

Beide Strategien haben ihre Berechtigung im Schreibprozess. Gerade bei Unsicherheiten während des Schreibens der Dissertation ist es hilfreich, die Masse jedes strukturschaffenden Schreibens zu nutzen. Das funktioniert gut, wenn alle Gedanken aufgeschrieben werden und nach einer Pause gelesen und sortiert werden. Dabei ergeben sich auf Strukturen und Ideen.

Eine weitere Möglichkeit der Unsicherheit im Schreiben der Dissertation zu begegnen ist ein gutes Monitoring. Dabei geht es darum, zu überblicken was geschrieben ist und welchen Zweck und welches Ziel das Geschriebene verfolgt. Hier ist der Schreib-Ziel-Plan ein gutes Tool.

Du kannst akut mit Methoden des agilen Projektmanagements vorgehen. Gerade weil die Anforderungen am Anfang unscharf sind und sich viele Änderungen während des Forschungsprojekts ergeben, stetige Prozessverbesserungen und Feedback beispielsweise durch die Promotionsbetreuung gegeben wird, macht es Sinn zu begreifen und nicht als eine lineare Checkliste, die abgearbeitet werden muss. Das bedeutet auch, mit Task-Boards oder dynamischen To-do-Liste zu arbeiten.

Letztendlich ist es so, dass Forschende mutig sein müssen. Forschen und Schreiben ist ein kreativer Prozess, der mitunter auch unterschiedlichen Versionen einer Dissertation beinhaltet. Und das bedeutet auch, dass Schreibende sich darauf einlassen dürfen, Texte zu schreiben, die sich danach noch verändern.