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Die Abschlussphase der Promotion ist oft eine stressige und intensive Zeit. Nach Jahren des Forschens und Schreibens stehen nun die letzten Überarbeitungen und die Abgabe der Dissertation an. Dies kann psychisch und emotional belastend sein, da immer noch etwas zu tun ist und man das Gefühl hat, nie wirklich fertig zu werden.
Darüber hinaus ist die Abschlussphase der Promotion auch eine Phase, in der nicht nur Entscheidungen über den Inhalt der Dissertation getroffen werden müssen.

Für viele Promovierende bedeutet die Abschlussphase der Promotion auch, den Blick auf die eigene Zukunft nicht mehr aufzuschieben und Entscheidungen zu treffen, wie es beruflich weitergehen soll, z.B. in Richtung einer wissenschaftlichen Karriere oder von der Universität bzw. Hochschule in die Praxis.

Die Abschlussphase der Promotion: Mitmachpodcast

Wie geht es Promovierenden in der Abschlussphase? Darüber habe ich in einem Mitmach-Podcast mit Britta, Katrin, Nadja, Melanie und Theresa gesprochen.

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Sicher ist Sicher

Britta erzählt von den Erfahrungen und Herausforderungen, die sie beim Abschicken ihrer Dissertation erlebt hat. Der Prozess war für sie mit erheblicher Anspannung verbunden. Nachdem sie ihr Dissertation-Paket zur Post gebracht hatte, verfolgte sie den Versand online. Ihre Besorgnis stieg, als keine Bewegung des Pakets feststellbar war. Um Sicherheit zu erlangen, kehrte sie zur Post zurück und konfrontierte den Mitarbeiter mit ihrer Situation. Der Dialog mit dem Postmitarbeiter und der Besuch im Lagerraum, der das Fehlen ihres Pakets bestätigte, brachten sie schließlich zu der Erkenntnis, dass das Paket tatsächlich unterwegs war, auch wenn das Tracking noch keine Aktualisierung zeigte. Schließlich wurde das Paket erfolgreich an der Universität abgegeben, was für Britta eine große Erleichterung bedeutete. Ihre Schilderung veranschaulicht die emotionalen Höhen und Tiefen und die intensive Anteilnahme im abschließenden Prozess der Dissertationseinreichung.

„Ich habe ein Foto von meinem Paket mit der Dissertation gemacht und es zur Post gebracht. Dann habe ich das Paket online verfolgt und darauf gewartet, dass es sich bewegt. Es hat sich nicht bewegt. Dann bin ich noch einmal zur Post gegangen und habe gesagt, „Hören Sie, vor 24 Stunden habe ich hier ein Paket aufgegeben“. Dann hat er gesagt: „Das ist aber raus.“ Ich sage: „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das glauben kann.“ Dann hat er gesagt: „Dann kommen Sie mit in den Lagerraum.“ Dann hat er mir den leeren Lagerraum gezeigt, also wo das Paket nicht mehr war. Und er hat gesagt, es wird sozusagen über Nacht aktualisiert. Und heute um 10:39 Uhr wurde das Paket an der Universität abgegeben. Das heißt, die Arbeit ist jetzt abgegeben.“

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Wenn Du Unterstützung in der Abschlussphase brauchst, findest Du hier einen Onlinekurs zum Selberlernen: So gestaltest Du Deine Abschlussphase und bereitest Dich auf die Disputation vor

Das ist sie, die Abschlussphase

Der Weg zum Doktortitel kann anstrengend und von unzähligen Stunden des Recherchierens, Schreibens und Überarbeitens geprägt sein. Es ist eine intellektuelle und emotionale Herausforderung mit Höhen und Tiefen. Viele Promovierende durchlaufen Phasen der Unsicherheit und des Zweifels, bevor sie einen Punkt erreichen, an dem das Ende in Sicht ist. Dieser Moment, das „Wissen, dass es jetzt soweit ist“, ist ein prägendes Element in der Erfahrung fast jeder Doktorarbeit. Es ist der Moment, in dem die Konturen der Forschungsarbeit endlich sichtbar werden und die wesentlichen Bestandteile klar definiert sind. Es scheint, als ob sich plötzlich alles zusammenfügt und die Einzelteile ein stimmiges Ganzes ergeben. Melanie gibt einen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen während dieser entscheidenden Phase und beschreibt den Moment der Klarheit und Gewissheit, in dem alles an seinen Platz fällt und der Weg zum Abschluss klar vor ihr liegt.

„Also was mich am meisten erstaunt hat, man hörte so Geschichten von Leuten, die es irgendwann geschafft haben abzugeben. Die erzählen einem dann schon meistens, dass es so einen Punkt gibt, ab dem sich dann alles irgendwie ergibt.

An dem die Sachen einfach an ihren Platz fallen und an dem es einfach klar ist, was zu tun ist, an dem man weiß, das ist jetzt der Inhalt und der Umfang der Arbeit. Und dann ist man in der Abschlussphase. Also ich glaube, das ist so gefühlt der Beginn der Abschlussphase ist, wenn man weiß, okay, da sind meine Materialien und hier ist das Ende.“

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Ich beschließe wann genug ist!

Nadja beschreibt ihre Erfahrungen in der Endphase ihrer Doktorarbeit als eine Mischung aus Überraschung und Selbstbestimmung. Obwohl sie ihre Arbeit eigentlich als abgeschlossen betrachtete, vertiefte sie sich immer mehr in ihre Forschung, bis sie zu dem Schluss kam, dass ihre Arbeit nun abgeschlossen sei. Dabei betont Nadja, dass sie zu diesem Zeitpunkt ein klares Verständnis dafür entwickelt hat, dass es letztendlich ihre Entscheidung ist, wann ihre Arbeit als abgeschlossen betrachtet wird. Ihre Aussage lässt ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung erkennen und unterstreicht die Bedeutung der persönlichen Entscheidungsfreiheit im Promotionsprozess.

„Bei mir war es so, dass ich überrascht war, dass ich es geschafft habe. Eigentlich war meine Arbeit schon fertig, aber ich habe immer weiter gearbeitet. Und irgendwann kam einfach der Punkt, wo ich gedacht habe, jetzt ist es gut, jetzt ist es genug.

Und dann war ich wirklich fertig. Und ich habe dann auch abgegeben, ohne dass mein Promotionsbetreuung gesagt hat, dass die Arbeit fertig ist. Weil er hat mir letztendlich garantiert, wenn ich es nochmal abschicke, brauche ich noch ein halbes Jahr. Weil dann kommt nochmal Feedback und dann muss man das alles nochmal einarbeiten oder will das vielleicht nochmal einarbeiten. Und da habe ich gesagt, das kommt nicht in Frage. Und da war für mich auch der Punkt, wo ich vielleicht zum ersten Mal das Verständnis erreicht habe, dass es meine Arbeit ist und ich entscheide, wann sie fertig ist und wann ich sie abgebe.“

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Brauchst Du Unterstützung in der Abschlussphase: Fokus-Promotion: Workshops, Schreibcoaching, Promotionscoaching und Community für den Erfolg Deiner Promotion

Der Spaß war am Ende nicht mehr da!

Katrin beschreibt ihre Abschlussphase als sehr anstrengend und schwierig. Obwohl sie innerlich schon am Ende ihrer Dissertation angelangt war, gab es auf dem Papier noch viel zu tun. Die plötzliche Notwendigkeit, ein Abstract zu schreiben, obwohl sie eigentlich schon fertig war, verstärkte ihren Wunsch, die Arbeit endlich abzuschließen. Obwohl sie sich der Bedeutung der ersten Seite bewusst war, lag ihr Hauptaugenmerk darauf, die Arbeit so schnell wie möglich einzureichen. Sie beschreibt einen hektischen und stressigen letzten Tag, an dem sie die gedruckte Arbeit abgeben wollte, inklusive einer Reifenpanne unterwegs, die sie aber nicht davon abhielt, die Arbeit pünktlich abzugeben. Für Katrin war der Gedanke, die Arbeit wieder mit nach Hause nehmen zu müssen, unerträglich. Ihre Aussage zeugt von einem Verlust an Freude und Spaß am wissenschaftlichen Prozess in der Endphase, der durch die Vielzahl an Herausforderungen und unerwarteten Hürden hervorgerufen wurde.

„Ich glaube, ich bin der falsche Person, um zu sagen, wie cool eine Abschlussphase sein kann. Meine Abschlussphase war furchtbar. (…)
Und irgendwann habe ich gemerkt, dass die Diss zwar im Kopf fertig ist, aber nicht auf dem Papier. Die Abschlussphase war in meinem Kopf schon längst erreicht und vorbei, aber auf dem Papier war sie noch nicht. Habe dann an dem Freitag selber gemerkt, oh Scheiße, die wollen noch ein Abstract auf der ersten Seite haben. Habe dann an dem Freitag noch ein Abstract geschrieben, obwohl ich mir natürlich bewusst war, das lesen die, das ist die allererste Seite, die da steht, das muss eigentlich gut sein, aber das war mir völlig egal, ich wollte es nur raus haben. Ich habe dann diese Dissertation in einen Copyshop um die Ecke zum Drucken gebracht, bin ins Auto gestiegen, jemand anderes ist gefahren, ich hätte es nicht mehr geschafft, bin in die Stadt gefahren, wo ich diese Arbeit abgeben musste. Wir hatten unterwegs eine Reifenpanne, haben dann auf der Autobahn einen Reifen gewechselt, nur weil ich einfach rechtzeitig da sein wollte und diese blöde Dissertation abgeben wollte, weil die Vorstellung, sie wieder mit nach Hause zu nehmen, einfach so schrecklich gewesen wäre. Das war wirklich für mich der Punkt, wo diese Freude, dieser Spaß, den diese Dissertation so lange gemacht hat, der war dann in der Endphase einfach nicht mehr da.“

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Klare Strukturen helfen

Theresa beschreibt ihre Erfahrungen als geprägt von Verwirrung und deutlicher Unsicherheit bezüglich der Prozesse und Formalitäten ihrer Promotion. Als erste Doktorandin an ihrem Lehrstuhl fühlte sie sich isoliert und ohne Vorbild, da es niemanden gab, der den Promotionsprozess vor ihr abgeschlossen hatte. Diese Situation führte dazu, dass Theresa viele Unklarheiten selbst klären musste, was eine intensive Auseinandersetzung und viele Gespräche, insbesondere mit dem Dekanat, erforderte.

Die Klärung der formalen Abläufe, insbesondere die Zustellung der Gutachten und Noten, brachte ihr schließlich eine gewisse Beruhigung. Dennoch empfand sie die Wartezeit als belastend.

Die Möglichkeit, alles abschließend mit ihrer Betreuungsperson zu besprechen und ein Feedback zu erhalten, hat ihr geholfen. Theresas Erfahrungen unterstreichen die Bedeutung klarer Strukturen und transparenter Kommunikation im Promotionsprozess, insbesondere wenn sich Promovierende ohne Vorbilder und direkte Ansprechpartner auf unbekanntem Terrain bewegen müssen.

„Für mich war alles verwirrend und niemand konnte mir helfen. An dem Lehrstuhl, an dem ich promoviere, also ich habe kein Vorbild, weil vor mir noch niemand fertig geworden ist. Also ich bin so die erste Doktorandin, die da fertig wird. Und es war sehr lange unklar, wie die Prozesse überhaupt ablaufen. Also ich konnte niemanden fragen, wie das ist. Ich hatte dann relativ viel Kontakt mit der Dame vom Dekanat, wie die Prozesse sind und letztendlich kam dann raus, dass der formale Weg ist, dass ich 14 Tage vor Beginn der Disputation die Gutachten und damit die Noten per Post bekomme. Und damit war ich dann irgendwie zufrieden.Dann irgendwie zu wissen, ach die kommen irgendwann und es war jetzt nur, bis der Disputationstermin überhaupt feststand, war sehr viel Zeit vergangen. Dann irgendwie zu wissen, dass die Gutachten kommen. Leider ist dann bis zum Disputationstermin sehr viel Zeit vergangen. Aber zumindest war es dann gut zu wissen, wie ich die Noten bekomme. Also ich war ziemlich lange unsicher, ob ich einfach nur mit einer Mail rechnen muss. Wann werde ich kontaktiert, wie werde ich kontaktiert? Und für mich war es dann gut zu wissen, okay, ich bekomme zwei Wochen vor dem Termin eine Nachricht, wahrscheinlich einen Brief. Und da steht dann alles drin. Und das war irgendwie gut zu wissen. Dann konnte ich noch mal mit meiner Promotionsbetreuung sprechen und das noch mal rückkoppeln und dann war das auch in Ordnung.“

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Fokus-Promotion:

Britta: „Also ohne Fokus Promotion wäre das alles überhaupt nicht denkbar gewesen. Dieses ganze Paket, was da geschnürt wird, hilft an allen Ecken und Enden. Angefangen von der Quartalsplanung. Ich habe quasi im Januar gewusst, wie mein Jahr aussieht, weil ich durch die Quartalsplanung gewusst habe, alle drei Monate werde ich meine großen Ziele in kleine Teile zerlegen, die dann in einem überschaubaren Zeitraum zu schaffen sind. Das ermöglicht zum Beispiel die Mitgliedschaft in Fokus-Promotion, diese große Aufgabe in kleine Schritte zu zerlegen.

Es gibt ja nicht nur die Quartalsplanung, sondern auch die Schreibwochen, die wirklich super geeignet sind, ein etwas größeres Ziel fokussiert abzuarbeiten. Also ein bisschen knifflige Aufgaben, Theoriekapitel, Methodenteile, wo man sich wirklich reinfuchsen muss, was als Berufstätiger immer schwierig ist. Also da reichen zwei Stunden morgens, eine Stunde Mittagspause und zwei Stunden abends nicht aus, weil man da irgendwie intensiver drauf gucken muss. Und dafür sind die Schreibwochen oder die Schreibwochenenden super, die in Fokus Promotion enthalten sind.

Und dann natürlich die Live Meetings, vor allem die Professional Live Meetings, wo eben andere Promovierende ihre Methoden oder ihre Herangehensweisen erklären. Wie gehen die mit ihrer Zeit um, wie haben die das aufgeteilt? Also dieser Austausch ist super gut. Dann natürlich der Peer-Presentation-Hub, wo man immer wieder seine Präsentationen üben kann, super gutes Feedback bekommt, was einen wirklich vor Schiffbruch in diesen Veranstaltungen schützt. Dann die Workshops, Abschlussphasenplan, Dissertation einreichen oder auch der Disputationsworkshop, wo man schon mal reinschnuppern kann, wie geht das eigentlich mit der Disputation. Und wo man dann auch noch mal reflektiert, wie kann das für mich ablaufen. Und dann nicht zuletzt der Schreibraum, der immer offen ist, wo man immer Gleichgesinnte trifft und eine Schicksalsgemeinschaft bildet. Also eine sehr konzentrierte Förderung.“

Melanie: „Also ich kann alles unterschreiben, was Britta gesagt hat und ich kann hinzufügen, ich war über ein Jahr, also in meinem letzten Jahr der Promotion war ich im Ausland. Ich war eigentlich in verschiedenen Städten und auf verschiedenen Kontinenten und das war wahnsinnig praktisch, dass ich diese Infrastruktur mitnehmen konnte. Ich habe eine ganz gute Infrastruktur an meiner Uni, was jetzt so Schreibcoaching und so betrifft, aber das wäre so nicht möglich gewesen. Also zum Glück hat es trotzdem, also nach dem Corona auch wieder alles in Präsenz stattgefunden. Aber dass wir das jetzt online machen können, das hat einen wahnsinnigen Vorteil, wenn man halt sehr mobil ist oder dass man sich überhaupt als Gruppe, wie wir es jetzt sind, zusammenfinden kann und sich auch regelmäßig treffen kann. Und ich glaube, das ist schon ein großer Vorteil. Also diese Infrastruktur mitnehmen zu können, auch das Netzwerk mitnehmen zu können, wenn man im Ausland ist, dass nicht alles irgendwie so abreißt, das war für mich sehr wichtig.“

Theresa: „Was ich schön fand, waren so viele kleine Momente. Also man sitzt sehr viel am Schreibtisch, ich habe die ganze Zeit meiner Dissertation eigentlich als eine unsagbar einsame Zeit empfunden und ich fand es dann so schön, dass es zum Beispiel im Schreibraum immer wieder diese Treffen gab, also dass man einfach in den Schreibraum gehen konnte. Und Britta und ich haben zum Beispiel den einen oder anderen Abend einfach im Schreibraum gearbeitet, sage ich mal, meine Stunde, aber dann haben wir uns auch einfach unterhalten und das war einfach auch eine total schöne Zeit. Also das sind so Sachen, die ich einfach so schön in Erinnerung behalten werde. Und keiner sagt, dass die Promotion schrecklich sein muss oder keiner sagt, dass man sich quälen muss. Und ich glaube, das habe ich auch durch Fokus Promotion gelernt, dass es auch einfacher geht und dass es gut ist, wenn es einfacher geht und dass dann vielleicht auch das Ergebnis besser ist, wenn man die Sachen nicht unter Höchstspannung macht, sondern mit einem klaren Kopf und irgendwie ein bisschen entspannter an die Sache herangeht. Und ich glaube, das ist sozusagen das, was sich durch den Austausch dann auch noch mal fortsetzt, wenn man halt wie gesagt dann im Schreibraum ist und sich austauscht. Mit Freundinnen, die nicht promovieren, wäre es schwierig gewesen, so eine Verbindung über das Thema der Dissertation herzustellen. Deswegen fand ich das sehr einzigartig und deswegen wird mir das auch immer so positiv in Erinnerung bleiben.“