Auf dem Weg zur Professur. Die Postdoc-Fibel 2016

Die Postdoc-Fibel 2016. Ratgeber Academics.de. Das Karriereportal für Wissenschaft und Forschung.

Hier möchte ich ein gerade frisch erschienenes Buch vorstellen: Auf dem Weg zur Professur. Die Postdoc-Fibel 2016/Ratgeber Academics.de. Das Karriereportal für Wissenschaft und Forschung.
Beim ersten Durchblättern des 162-Seiten Buches habe ich zunächst gedacht, dass alle diejenigen, die Professor oder Professorin werden wollen, die Informationen im Buch kennen würden. Schließlich geht der Idee und der Entscheidung des Karrierewunsches „Professur“ eine lange Phase des Nachdenkens voraus und von daher sind die Informationen dazu meist schon vorhanden. Außerdem sind jene, die ernsthaft über diese Entscheidung nachdenken, vorher meistens wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in die Strukturen von Hochschulen eingebunden sind und von daher auch die Karrierewege in der Wissenschaft kennen.
So stellte sich mir zunächst die Frage, wer denn wohl die Zielgruppe dieses Buches sein soll? Aber durch das Lesen des Buches wurde ich überzeugt, weil in der Postdoc-Fibel viele Informationen kompakt – und vor allem umfassend und mit Quellenangaben bereitgestellt werden.
Darum kann dieses Anfang 2016 erschienene Buch ein Ratgeber für alle sein, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben. Hilfreich ist es wohl für die Zielgruppe der gerade frisch Promovierten, bzw. Promovierende in der Mitte und in der Abschlussphase ihrer Promotion.
Das Buch besteht aus sieben Kapiteln, die sich auf alle wichtigen Aspekte zur Vorbereitung auf eine Professur, bzw. Fachhochschulprofessur konzentrieren.

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Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 1 „Job oder Berufung? – Grundsätzliche Überlegungen zur Wissenschaftskarriere“

Das Kapitel „Job oder Berufung? – Grundsätzliche Überlegungen zur Wissenschaftskarriere“ informiert über den formalen Aufbau einer wissenschaftlichen Laufbahn. beitrag postdocDazu gehören grundsätzliche Überlegungen zur Vorbereitung auf eine akademische Laufbahn, zum Beispiel den Umgang mit dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz, formale Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Forschung (Forschungsförderung für Eltern) und besondere Forschungsförderung für Frauen. Ebenfalls enthalten, die Regelungen zum Thema „Dual career couples“. Interessant im ersten Kapitel sind auch die Informationen zum Gehalt von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie Information für Ausländer/innen, die in Deutschland forschen möchten.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 2 „Impulse für Zeit-, Selbst-und Karrieremanagement: Hilfestellung von außen“

Kapitel Nummer zwei geht darauf ein, wie ein akademisches Portfolio vor der Berufung aussehen sollte und was Postdocs praktisch tun können, um ihr Forschungsprofil zu gestalten. Dazu gehören das Forschungsthema, Publikationen, Vorträge, Drittmittelakquise und zahlreiche Pflichtprogramme, wie zum Beispiel die Auslandsorientierung (inklusive der Möglichkeit von Stipendien). Ebenfalls in diesem Kapitel enthalten sind Überlegungen zum Schlüsselkompetenztraining unter Berücksichtigung der Angebote zur Personalentwicklung, die die Hochschulen ihren Mitarbeiter/innen anbieten. Ein ebenfalls wichtiger Impuls ist die Notwendigkeit der Vernetzung, die ebenfalls in diesem Kapitel angesprochen wird. Hier können Postdocs Orientierung zur Erstellung eines akademischen Portfolios finden und profitieren von den praktischen Anregungen.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 3 „Orientierung für die Zukunft-die Postdoc- Phase“

Das dritte Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Einstiegswege, die Postdocs in die Wissenschaft haben. Das sind einerseits Haushaltsstellen, Drittmittelprojekte oder auf Stellen in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Berücksichtigt werden dabei auch die entsprechenden unterschiedlichen Arten der Finanzierung von Postdoc-Stellen, zum Beispiel Gehalt, Stipendium oder die „eigene Stelle/DFG. Ebenfalls thematisiert wird die Beschäftigung in der freien Wirtschaft nach der Promotion. Interessant sind die Zahlen zur Stellensituation der Postdocs, die hauptsächlich im Bereich der Verwaltung und Management beschäftigt sind.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 4 „Der Königsweg zum Professorentitel?- Die Habilitation“

Kapitel Nummer vier hält alle Informationen zur Habilitation bereit, das betrifft grundsätzliche Überlegungen, Voraussetzungen, die Betreuung der Habilitation sowie alle formalen Bedingungen, zum Beispiel die Lehrbefähigung, die Lehrbefugnis als auch das Gehalt von Lehrbeauftragten und Privatdozenten und Privatdozentinnen. Beschrieben wird der Ablauf eines Habilitationsverfahrens. Eine Habilitation dauert ca. 5-6 Jahre und kann, je nach Fach, entweder kumulativ oder als Monographie geleistet werden. Hilfreiche Informationen in diesem Kapitel sind die Bedingungen im Umgang mit einer im Ausland erworbenen Habilitation.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 5 „Andere Wege zum Ruf-die Alternative zur Habilitation“

In Kapitel fünf werden die klassischen Alternativen einer Wissenschaftskarriere zur Habilitation vorgestellt. Das betrifft einerseits die Juniorprofessur als auch die Tätigkeit einer Nachwuchsgruppenleitung. Beschrieben werden hier die Geschichte der Juniorprofessur als auch deren Ablauf und Perspektiven, hier finden sich auch weitere Informationen zum Berufungsverfahren für junge Professoren. Ebenfalls gibt es wichtige Informationen zur Finanzierung und die Besonderheiten der Kranken-und Rentenversicherung von Juniorprofessor/innen, die in dieser Funktion Beamte und Beamtinnen auf Zeit sind. Ebenfalls interessant für Postdocs ist zu wissen, wie man als Nachwuchsgruppenleiter/in arbeitet und welche Programme es zur Beantragung für diese Funktion gibt.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 6 „Fachhochschulprofessur“

Als weitere Möglichkeit in der Postdoc-Phase wird in Kapitel sechs die Fachhochschulprofessur erläutert. Hier werden die Wege beschrieben, die Postdocs gehen müssen, um Fachhochschulprofessor oder Fachhochschulprofessorin zu werden. Dabei ist es besonders gefordert, dass im Berufungsverfahren zur Fachhochschulprofessur Berufspraxis nachgewiesen wird. Hier ist es auch hilfreich, welche formale Anforderung an eine Fachhochschulprofessur besteht, deren spezielle Aufgabenfelder und die Zugangsvoraussetzungen. Hier helfen besonders die Tipps, die zu einem Berufungsverfahren einer Fachhochschulprofessur gegeben werden.

Postdoc-Fibel 2016: Kapitel 7 „Das Ziel vor Augen: Die Professur“

Das siebte Kapitel  beschreibt, wie Berufungsverfahren formal und praktisch ablaufen und was Postdocs in einem Berufungsverfahren bedenken und tun sollten. Dabei geht es auch darum, wie sich Postdocs konkret vorbereiten, taktisch vorgehen und wie sie später, nach erfolgter Berufung, verhandeln können. Hilfreich in diesem Ratgeber ist der Überblick, welche Anforderungen in den verschiedenen Bundesländern bestehen. Auf die Privilegien von Professoren und Professorinnen, zum Beispiel die Verhandlung auf Lebenszeit, das Gehalt und den Unterschied zwischen verbeamteten und angestellten Professoren und Professorinnen, geht Kapitel sieben ebenfalls ein.

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Postdoc-Fibel 2016:

Der Ratgeber „Auf dem Weg zur Professur-die Postdoc Fibel 2016“ ist also ein Rundumschlag für alle diejenigen, die sich auf eine Professur vorbereiten möchten. Obwohl viele Informationen bereits bekannt sind, ist der Gewinn des Buches die Kompaktheit und die Fülle der Informationen. Der Ratgeber ist deswegen hilfreich, weil hier alle aktuellen Informationen in 2016 zu dem Thema Professur gebündelt werden, wenn gleich sie nicht immer in die Tiefe gehen können, wie es beispielsweise in Kapitel 7 wünschenswert wäre. Allerdings wären die Inhalte von Kapitel 7 auch schon wieder Stoff für ein ganzes Buch und natürlich ein begleitendes Coaching!
Auch zum Thema „Plan B zur Professur“ gibt es nur eine einzige Seite – allerdings ist die Postdoc Fibel auch wirklich nur auf die Personen ausgerichtet, die sich auf eine wissenschaftliche Karriere mit dem Endziel Professur vorbereiten möchten.
Ob Promovierende in der Abschlussphase oder Promovierte in der Postdoc-Phase diesen Ratgeber wirklich benötigen, hängt davon ab, wie sie aktuelle Diskussionen um Formalitäten, Gesetze oder Trends in den entsprechenden Medien, z.B. Deutsche Universitätszeitung, Zeitschrift Forschung und Lehre oder des Deutschen Hochschulverbands oder in Gremien und Diskussionen in den Hochschulen verfolgen. Um sich letztendlich wirklich auf eine Professur zu bewerben, sind dann doch noch weitere Informationen nötig.
Alles in allem ein gut gemachtes Buch, was sich nicht nur durch die Informationen, sondern auch die Tipps zwischendurch und viele Grafiken mit lesenswerten Zahlen auszeichnet. Empfehlenswert ist es sicher auch für alle, die sich in Ihrer Promotionsphase schon mit dem Thema Professur auseinandersetzen möchten.
Ansonsten rate ich allen, den Plan B nicht zu vernachlässigen, am besten Plan C, Plan D, usw.

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