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Notieren – Lernen – Lesen – Wissen: Cornell-Notes nutzen

Hier möchte ich eine Methode vorstellen, die dazu entwickelt wurde, Studierenden das Lernen zu erleichtern. Die Cornell-Notes bieten eine Struktur, um Informationen zu verarbeiten und Notizen während des Hörens, z.B. in Lehrveranstaltungen, strukturiert und systematisch zu erstellen.
Doch diese Methode eignet sich nicht nur für Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare, sondern ist auch für Promovierende anwendbar. Sie kann beim Lesen eingesetzt werden oder bei Konferenzbesuchen, Vorträgen oder (Doktorand_innen)-Kolloquien. Und natürlich sind Cornell Notes auch in der Lehre nutzbar – dazu unten mehr.

Cornell-Notes nutzen: Die Anleitung

Ich beschreibe diese Methode, zeige auf, wie man sie nutzen kann. Ich stelle zum Download ein Arbeitsblatt bereit, gebe aber hier auch eine Anleitung, wie Du Dir selber eine Vorlage für Cornell-Notes machen kannst. Wichtig ist nämlich, dass Du Deine individuelle Vorlage der Cornell-Notes hast, damit sie voll und ganz zu den Zielen passt, die Du mit Deinen Notizen verfolgst.

Cornell Notes Nutzen

Entwickelt wurden die „Cornell Notes“ bereits in den 1950er Jahren von Walter Pauk, einem Professor an der Cornell University.
Die systematische und strukturierte Form des Notierens hilft dabei, schon während des Hörens (oder Lesens) fokussierter zu selektieren, um so Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Außerdem helfen die Cornell-Notes dabei, die eigenen Notizen auch nach längerer Zeit lesbar und nachvollziehbar zu halten.

  • Nimm ein leeres Blatt oder eine leere Seite Deines Notizbuches.
  • Ziehe eine horizontale Linie ca. 2 cm vom oberen Rand des Blattes.
  • Ziehe eine horizontale Linie am unteren Ende des Blattes, ca. 4-6 cm vom Rand entfernt.
  • Nun ziehe eine senkrechte Linie zwischen die beiden Linien oben und unten, ca. 4-6 cm vom linken Rand entfernt.
  • Notiere im oberen Feld als Überschrift alle formalen Daten des Vortrags, der Vorlesung, des Seminars, des Kolloquiums oder des Buches /Textes. Hilfreich sind hier auch, Datum und gegebenenfalls Anlass der Notizen.
  • Als Überschrift in die linke Spalte schreibst Du „Stichworte“, „Ideen“ oder „Fragen“, je nachdem was Du in diesem Bereich brauchst.
  • Als Überschrift in die untere Zeile trägst Du „Zusammenfassung“ ein.

Wichtig: Die Vorlage, die Du erstellst, muss für Dich passen. Ob Du jeweils einen größeren oder kleineren Bereich benötigst, beispielsweise, weil Du Skizzen machen möchtest, oder nur kurze Stichwörter in der linken Zeile notierst, ist Dir überlassen – von daher sind meine Angaben so „Pi mal Daumen„.
Nun hast Du Deine Vorlage fertig und kannst sofort die Cornell-Notes nutzen und loslegen, systematisch und strukturiert zu notieren.

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Cornell-Notes für Promovierende:

Die Cornell-Notes eignen sich auch dazu, um Notizen während des Lesens von Texten anzufertigen. Geeignet sind sie für alle, die gerne beim Lesen mitschreiben, aber noch nicht genau wissen, welchen Fokus sie beim Lesen setzen wollen. Also gut, um Artikel und andere Texte einmal zu „scannen“ und wichtige Ideen zu behalten. Ebenso praktisch sind die Cornell-Notes für Vorträge auf Tagungen und Konferenzen oder im Kolloquium. Die strukturierte Vorgehensweise des Notierens sichert die Ergebnisse des Lesens. Ganz besonders hilfreich ist es, die Cornell-Notes alle in einem Ordner abzuheften. So gehen Ideen nicht verloren und Du kannst sehen, was Du alles schon gelesen hast (besonders aufbauend ist das Dichten des Ordners an den Tagen, an denen Du denkst, dass Du nicht vorankommst).

Cornell-Notes für den Einsatz in der Lehre:

Wenn Du die Cornell-Notes in der Lehre nutzen möchtest, kannst Du die Anwendung mit den Studierenden beim ersten Mal üben. Während eines kurzen Inputs nutzen die Studierenden die Cornell-Notes und vergleichen anschließend in einer Murmelgruppe oder in einer Gruppenarbeit ihre Notizen, Stichwörter und Fragen. Sie können daraus weitere Fragen, Hypothesen, usw. entwickeln, mit denen sie dann weiterarbeiten oder die in der Veranstaltung als Grundlage für weitere Übungen genutzt werden können. Oder ein Poster daraus machen oder eine Fragestellung entwickeln, eine schriftliche Arbeit erstellen…

Die Cornell-Notes eignen sich dazu, mit Studierenden im ersten und zweiten Semester zu üben, was üblicherweise in einer Vorlesung oder einem Seminar mitgeschrieben wird. Gerade zu Beginn des Studiums neigen viele Studierende dazu, möglichst alles mitzuschreiben. Hier bietet sich die Gelegenheit zu vermitteln, worauf es beim Notieren ankommt. Beispielsweise, dass in einer Vorlesung oder einem Seminar üblicherweise keine kompletten Sätze mitgeschrieben werden, sondern eher einfache Notizen gemacht werden, damit man bei dem Vortrag, bzw. der Vorlesung mitkommt. Oder das nach der Vorlesung die Notizen noch überarbeitet werden können.

Du könntest die Studierenden auch am Ende eines Vortrags oder einer Vorlesung bitten, die linke Spalte mit den Stichworten, Fragen, Ideen zu vervollständigen. Und dann können sie vielleicht noch einen Kernsatz notieren oder die erhaltenen Informationen neu zusammenzufassen? Oder sich auf eine gemeinsame Aussage einigen? Hier darfst Du didaktisch kreativ werden.
Insgesamt bieten die Cornell-Notes eine gute Möglichkeit für die Reflexion in Lehrveranstaltungen, hier noch ein paar Anregungen. Wichtig, wie bei jeder hochschuldidaktischen Methode ist es, dass Du die Vorlage der Cornell-Notes Deinem Lehrziel anpasst.

Cornell-Notes für Studierende

Probiere die Cornell-Notes in Vorlesungen oder Seminaren für Dich einfach einmal aus. Notiere in Stichworten. Die linke Spalte kannst Du auch nach der Lehrveranstaltung noch ergänzen. Du kannst auch kleine Zeichnungen machen oder Formeln notieren. Hefte alle Cornell-Notes in dem Ordner ab, in dem Du die Unterlagen für die jeweilige Vorlesung oder das jeweilige Seminar aufbewahrst

Die Cornell-Notes zum Download

Hier kannst Du die Cornell-Notes runterladen

Cornell-Notes nutzen. Hier das Arbeitsblatt runterladen

 

 

 

Und hier findest Du noch weitere Ideen, wie Du Dir eigene Vorlagen für Cornell-Notes erstellst.

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